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Kassensturz-Test Autogaragen auf dem Prüfstand

«Kassensturz» hat sechs Autos gezielt mit Fehlern präpariert und sie zum Service in grosse Autogaragen gebracht. Die Bilanz ist nicht erfreulich.

Erledigen Autogaragen ihren Job? «Kassensturz» liess bei sechs Fahrzeugen Fehler einbauen. Dann brachten die Besitzer ihre Autos zum Service. Das Ergebnis ist ernüchternd: Keine einzige Autowerkstätte – darunter Amag, Emil Frey und die Mercedes-Garagenkette Merbag – hat alle Fehler gefunden, eine sogar nur zwei von fünf Fehlern.

Nicht bestanden: simple Vorgaben nicht befolgt

Einen Mangel übersehen, das könne mal passieren, urteilt Lars Tanner vom TCS: «Aber zwei oder drei Fehler nicht finden – das ist schon unter den Erwartungen.»

Testtabelle

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Hier geht's zu den detaillierten Testresultaten.

Um die sechs Autofahrer(innen) nicht zu gefährden, baute TCS-Experte Tanner für «Kassensturz» nur unproblematische Fehler ein. Doch alle diese Mängel müssten von den Garagen zwingend erkannt werden, so der Experte, denn die Auto-Hersteller schreiben im Servicebüchlein die Wartungsarbeiten genau vor. «Hätten sich die Mechaniker an diese Vorgaben gehalten, so hätten sie jeden einzelnen Fehler beheben können», sagt Lars Tanner.

Keine Garage findet alle Mängel

Beispiele sind eine defekte Glühbirne bei der Nummernschild-Beleuchtung oder eine kaputte Sicherung beim Signalhorn. Bei den Reifen senkte Tanner den Luftdruck, lockerte die Schraube der Auspuffhalterung oder senkte im Motorraum das Kühlwasser aufs Minimum.

Trotz der einfachen Aufgabe: Keine einzige Garage hat in der «Kassensturz»-Stichprobe den Service korrekt ausgeführt.

Amag und Ruckstuhl finden vier und fünf Mängeln

Am besten schneidet Amag in Dübendorf (ZH) ab. Die Garage behob vier der fünf eingebauten Mängel und bot auch einen guten Kundenservice. Gleich viele Fehler entdeckte die Garage Ruckstuhl in Winterthur. «Allerdings war die Kundenorientierung dieser Garage deutlich schwächer», urteilt Michael Kolp von CEE, der dieses Kriterium mit den autofahrenden Mystery-Shoppern bewertet hat.

So wurde getestet

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Der TCS baute in Autos von sechs «Mystery-Shoppern» je fünf Fehler ein. Die Probanden vereinbarten mit den Garagen, die wichtige Automarken vertreten, einen Termin für einen Service. Danach untersuchte ein TCS-Experte die Autos darauf, wie gut der Service ausgeführt und ob alle Fehler behoben wurden. (Gewichtung 80 Prozent)

Alle Probanden füllten einen Fragebogen zur Kundenorientierung aus, der vom spezialisierten Mystery-Shopping-Unternehmen CEE in Meggen LU zusammengestellt worden war. Die Punkte (Gewichtung 20 Prozent):

  • Wurde ein Ersatzauto oder ein ÖV-Billett angeboten?
  • Wurde bei der Terminvereinbarung nach Mängeln gefragt, wurde das Auto bei der Abgabe besichtigt?
  • Hat die Garage – falls zutreffend – bei der Rückgabe weitere Mängel am Auto besprochen?
  • Wurde vor oder bei der Abgabe eine Kostenschätzung abgegeben?
  • Wurden bei der Abholung die Arbeiten und entstandenen Kosten erklärt?

Nur drei der fünf Mängel fanden die Garagen Franz (Garagen im Kanton Zürich und in Glarus), Merbag (Deutschschweiz ausser Norden, Osten und Wallis) und Emil Frey – das ist keine «genügende» Leistung. Bei Emil Frey kommt dazu, dass auch die Kundenorientierung sehr unbefriedigend war.

Die drei Garagen bedauern das Ergebnis. Bei eigenen Tests hätten sie bessere Arbeit geleistet, schreiben sie «Kassensturz». Sie hätten Massnahmen zur Verbesserung eingeleitet.

Nur zwei von fünf Fehler entdeckt: Binelli flop

Am schlechtesten in der Stichprobe schneidet die BMW-Garage Binelli Group in Zürich-City ab. Der Kundenservice war in Ordnung. Aber ausgerechnet die Werkstatt einer Premium-Marke fand bloss zwei von fünf Mängeln.

Offenbar habe man nicht sorgfältig gearbeitet und die Service-Checkliste des Herstellers vernachlässigt, räumt Katrina Wenger, Mitglied der Binelli-Geschäftsleitung, ein. Man nehme das Resultat ernst. «Wir haben es intern besprochen und bereits Massnahmen eingeleitet, damit das nicht mehr passieren kann.»

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