- Am Sonntagmorgen brannte es im Gebiet des ehemaligen Basler Hafens.
- In Flammen stand ein Kran, der als Bar genutzt wird.
- Für die Bar bedeutet das Feuer das Saisonende, noch bevor diese richtig angefangen hat.
Zwei Tage nach dem Brand des Hafenkrans ist Lina Rummer noch immer erschüttert: «Wir haben viel Zeit, Energie und Geld in den Hafenkran gesteckt», sagt sie. «Es ist einfach nur traurig.» Die Saison sei eben erst eröffnet worden und nun schon wieder zu Ende.
Der Brand brach am Sonntagmorgen kurz vor 7 Uhr aus. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell unter Kontrolle bringen und es wurde niemand verletzt. Der Sachschaden ist aber gross. Das vermutet jedenfalls Rummer, nachdem sie einen Augenschein nehmen konnte. «Vom Anblick her glaube ich, dass alles kaputt ist.»
Vom Arbeitskran zur Bar
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Bild 1 von 3. Viele Jahre lang diente der Kran im Hafen St. Johann in Basel. Auf dem Areal entstand dann aber der Novartis Campus. Der Kran musste weichen. Bildquelle: KEYSTONE / Georgios Kefalas.
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Bild 2 von 3. 2017 wurde der Kran auf die gegenüberliegende Seite des Rheins verschoben. Dort sollte er zu einer Bar umfunktioniert werden. Bildquelle: KEYSTONE / Georgios Kefalas.
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Bild 3 von 3. Nun brannte der Kran und die Bar muss schliessen. Weshalb der Brand ausbrach, ist unklar. Bildquelle: Alain Gfeller.
Weshalb der Kran brannte, ist noch unklar. Rummer hat aber eine böse Vermutung: «Alle Anzeichen deuten auf Brandstiftung hin. Dort, wo das Feuer ausgebrochen ist, hatten wir nichts, was von alleine einen Brand hätte kreieren können.» Sicher sei das allerdings nicht. Man warte jetzt auf die Auswertung der Behörden.
Diese halten sich bedeckt. Die Ermittlungen würden in alle Richtungen laufen, so René Gsell, Sprecher der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt. «Noch können wir nicht sagen, ob man von einem technischen Defekt, einer fahrlässigen oder einer absichtlichen Brandstiftung ausgehen muss. Die Brandursache ist unklar.»
Anlaufschwierigkeiten als Bar-Lokal
Der Kran stand während Jahrzehnten im Hafen St. Johann. Dann wurde der Hafen geschlossen und im Gebiet errichtete der Pharmakonzern Novartis seinen Campus. Novartis kaufte den Kran, um ihn dem Kanton Basel-Stadt zu schenken. Dieser solle darin einen Barbetrieb ermöglichen.
Seit 2019 steht der Kran deshalb am gegenüberliegenden Rheinufer. Dort liegt ein Areal mit vielen Zwischennutzungen: Gastrobetriebe, Ateliers, Brockenstube – und der Hafenkran. Die Bar im Kran wurde allerdings erst 2022 eröffnet, und auch dann nur mit eingeschränktem Betrieb.
Verbindung zwischen zwei Bränden unklar
Bereits einige Tage bevor der Hafenkran brannte, hatte es ein Feuer in der Nähe der Hafenkran-Bar gegeben. Damals hatte es ebenfalls am Morgen gebrannt, etwa um 6 Uhr.
Zwei Brände innert einer Woche
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Bild 1 von 2. Einige Tage bevor der Hafenkran brannte, war auf demselben Areal ein Feuer ausgebrochen. Auch dieser Brand hatte schnell gelöscht werden können und keine Verletzen gefordert. Bildquelle: SRF/Nina Gygax.
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Bild 2 von 2. Mittlerweile sind die meisten Brandspuren weggeräumt. Weshalb es brannte, ist auch bei diesem Brand unklar. Bildquelle: Alain Gfeller.
Ob diese beiden Brände miteinander in Verbindung stehen oder ob es sich um einen Zufall handelt, dass es innert einer Woche zweimal brannte, ist nicht klar. «Im Weiteren sind keine Hinweise auf eine mögliche Täterschaft eingegangen und betreffend eines Zusammenhangs der Brandfälle bestehen auch keine Hinweise», so die Staatsanwaltschaft.