Marktplatz, Zürich-Oerlikon: Es ist ein lauer Sommerabend, mit Schachspielern hier und Passanten dort. Und in der Mitte des Platzes versammeln sich verschiedene Menschen, um zu tanzen. Oder eher: Um einem Tanz beizuwohnen und ihn gleich selber auszuprobieren.
Klapping – ein neuer Tanzstil kommt auf
Im Rahmen des Kultur- und Tanzfestivals «About Us!» findet hier nämlich eine Klapping-Vorführung statt. Klapping – dieser Begriff dürfte noch ziemlich unbekannt sein. Dabei handelt es sich um einen neuen Tanzstil, eine Kunstform, die Streetdance mit Fussball verbindet.
In der Mitte des Marktplatzes stehen vier Männer. Sie tragen Fussball-Trikots und bewegen sich zu Musik wie beim Fussballspielen. Dribblings, Kopfbälle, Schüsse – lediglich den Ball sucht man vergebens.
«Klapping ist eine Streetdance-Art, die Fussball und Tanz verbindet», sagt Diana Krasovskaya. Sie leitet die Produktion dieses Mitmach-Projekts und sorgt dafür, dass auf dem Oerlikoner Marktplatz während des «About Us!»-Festivals so etwas wie ein Zentrum für Klapping entsteht.
Die Einführung ins Klapping machen Etuwe Bright Junior und Mahy Nambiar, zwei ehemalige Fussballspieler und Tänzer. Sie kommen aus Belgien und wollen die neue Strassenkunst Klapping weiterverbreiten, die ursprünglich aus Australien stammt.
Es geht um mehr als den Fussball
Für die beiden ist klar: Es geht um viel mehr als Fussball – es geht darum, sich auszudrücken, wie man ist und sich gerade fühlt. Während die Instruktoren den Tanzstil und die Bewegungen erklären, gesellen sich auf dem Marktplatz laufend mehr Menschen dazu.
Beim Tanz selber machen dann rund 30 Personen mit: von ganz jung bis alt, und sie tragen Trikots. Die allermeisten kannten sich vor der spontanen Klapping-Einlage wohl noch nicht – das Tanzen verbindet sie an diesem Abend. «Das Gute daran ist, dass tatsächlich jede und jeder mitmachen kann», ergänzt Krasovskaya.
Offenbar lässt diese neue Kunstform die Leidenschaft zweier Welten verschmelzen und begeistert damit unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen. Der Weg des Klappings von einer völligen Subkultur zu einer besser bekannten Streetart-Form scheint bereits geebnet zu sein.