Mit Trainerhosen, Hotpants oder tiefem Ausschnitt in die Schule – geht das? Nein, sagte die Hausordnung der Sekundarschule Muttenz im Kanton Baselland.
«Wir erwarten, dass sich die Schülerinnen und Schüler so kleiden, wie das später auch in einem Lehrbetrieb oder einer weiterführenden Schule erwartet wird. Also keine Hotpants, nicht bauchfrei, die Hose dort, wo sie hingehört», sagt Schulleiter Simon Schweizer. Die Jugendlichen müssten in «angemessener» Kleidung den Unterricht besuchen, schrieb die Hausordnung vor.
Kanton weist Schulleitungen zurecht
Diese Vorschrift führte im Kanton Baselland jetzt zu einer bemerkenswerten Wende: Statt dass die Schulleitung die Jugendlichen zurechtweist, pfiff nun der Kanton die Schulen zurück. In einem Brief, der an alle Schulleitungen adressiert war, erinnerten die Behörden daran, dass Kleidervorschriften an Schulen aus rechtlicher Sicht nur in sehr begrenztem Ausmass zulässig seien. Damit war auch klar, dass die Vorschriften der Sekundarschule Muttenz die Freiheit der Jugendlichen zu einschneidend tangieren.
Die Sekundarschule Muttenz will nun einen neuen Weg einschlagen: Die Schulleitung möchte zusammen mit den Jugendlichen eine eigene Kleiderordnung ausarbeiten. «Eine Schülerin und ein Schüler arbeiten im Rahmen einer Projektarbeit für unsere Schule ein Kleiderkonzept aus», sagt Schulleiter Simon Schweizer. Innerhalb der gesetzlichen Vorgaben sollen die Jugendlichen ihre modischen Vorstellungen einfliessen lassen können.
Einmal im Monat: Trainerhosen-Tag?
Das Duo wolle ihr Konzept in allen Klassen besprechen und am Schluss der Lehrerschaft präsentieren – auch in der Hoffnung, dabei gute Kompromisse zu finden. Simon Schweizer gibt einen Vorgeschmack, in welche Richtung das gehen könnte: Möglich sei etwa, einen Trainerhosen-Tag pro Monat einzuführen.