- Genfer Ärzte sind aus Protest gegen gesenkte Tarife in den Streik getreten.
- Den Protest begonnen haben die Handchirurgen, jetzt solidarisieren sich auch Gynäkologen, Orthopäden und Urologen.
- Für Notfälle sind die Ärzte verfügbar. Nicht dringende Eingriffe haben sie auf unbestimmte Zeit verschoben oder schicken die Patienten in andere Kantone.
Besonders betroffen von den neuen Tarifen sind die privaten, ambulant praktizierenden Ärzte. Sie können ihre Operation laut eigenen Angaben nicht mehr kostendeckend durchführen, sonst würden diese finanziell nachbessern müssen.
Mario Bonaccio, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Handchirurgie hat für seine Kollegen in Genf Verständnis: «Ich bin froh, dass über dieses Problem nun öffentlich gesprochen wird, denn so kann es nicht weitergehen.» Wie lange die Genfer Ärzte ihr Moratorium aufrecht erhalten wollen ist noch ungewiss. Ob die Protesthaltung auch auf Ärzte in anderen Kantonen überschwappt wird sich zeigen.
Patienten als Spielball?
Beim Bundesamt für Gesundheit kommt die Reaktion der streikenden Ärzte in Genf nicht gut an. Jonas Montani: «Die Leistungserbringer sollten die Patientinnen und Patienten nicht als Spielball benutzen. Es muss eine gemeinsame Lösung erarbeitet werden, welche man dann dem Bundesrat vorlegen kann.»