Stefanie Ingold (SP) wurde mit rund 2600 Stimmen als Solothurner Stadtpräsidentin bestätigt. Charlie Schmid (FDP) erzielte mit 400 Stimmen Rückstand einen Achtungserfolg. Die ehemalige Schulleiterin Ingold ist seit 2021 im Amt und die erste Sozialdemokratin. Zuvor war das Stadtpräsidium immer in Händen der FDP.
Sie freue sich über die Wiederwahl und dass sie ihre Arbeit weiterführen könne, so Stefanie Ingold zu SRF. Zum eher knappen Resultat meinte sie, dass der Wahlkampf engagiert gewesen sei. Die Stimmbevölkerung habe aber gesehen, was sie in den letzten vier Jahren in Angriff genommen habe und dass Änderungen nicht von heute auf morgen möglich seien.
Auch Charlie Schmid zeigte sich mit seinem Resultat zufrieden. Ein Sieg wäre eine Sensation gewesen. Gefehlt für die Wahl hätten ihm vermutlich die Stimmen aus der Mitte. Die Mitte-Partei hatte Stimmfreigabe beschlossen. Die FDP spricht in einer Mitteilung darum von «mehr als einem Achtungserfolg».
Zweite Runde im speziellen Grenchner Wahlkampf
In der Stadt Grenchen kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Niemand der vier Kandidierenden schaffte die Wahl. Das beste Resultat erzielte Susanne Sahli (FDP). Mit 1511 Stimmen lag sie rund 200 Stimmen unter dem absoluten Mehr. Auf den zweiten Platz kam Patrick Crausaz (GLP) mit 1273 Stimmen. Weiter folgten Angela Kummer (SP) mit 564 und Felix Kummer (parteilos) mit 44 Stimmen.
Die Ausgangslage in Grenchen war sehr speziell, weil sich neben den Kandidierenden der Gemeinderatsparteien auch der parteilose Felix Kummer zur Wahl stellte. Felix Kummer ist der Vater von Angela Kummer, die beiden hätten aber seit Jahren keinen Kontakt mehr, hiess es.
Am Pfingstmontag nahm sich SP-Kandidatin Angela Kummer selbst aus dem Rennen. «Persönliche und gesundheitliche Herausforderungen» hätten sich zugespitzt, hiess in einer Mitteilung. Weil das Wahlmaterial zu diesem Zeitpunkt bereits verschickt war, blieb sie formell weiterhin Kandidatin.
Bisherige behaupten sich in grösseren Gemeinden
Patrick Marti (SP) bleibt Gemeindepräsident in Zuchwil. Der Amtsinhaber setzte sich deutlich gegen Herausforderer Michael Vescovi (Mitte) durch. Marti erhielt mit 948 Stimmen fast doppelt so viele Stimmen wie Vescovi mit 511. Patrick Marti ist seit vier Jahren Präsident der Gemeinde mit rund 10'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Zuvor sass er bereits sei 2009 im Gemeinderat. Konkurrent Michael Vescovi ist nicht im Gemeinderat.
Auch in Biberist kann sich der Amtsinhaber halten. Stefan Hug-Portmann (SP) wurde als Gemeindepräsident bestätigt. Herausforderer Markus Dick (SVP) kam ihm aber nahe: Hug-Portmann erhielt 1233 Stimmen, Dick nur gut 200 Stimmen weniger. Bereits bei den Präsidiumswahlen vor acht Jahren kam es zum gleichen Duell.
SP-Co-Präsident abgewählt
In Recherswil wurde der amtierende Gemeindepräsident Hardy Jäggi (SP) nach 16 Jahren nicht mehr im Amt bestätigt. Gewählt wurde stattdessen Jan Flückiger von der FDP. Er war bisher Vizepräsident der Wasserämter Gemeinde. Flückiger erhielt 56 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Hardy Jäggi ist Co-Präsident der kantonalen SP. Es war für ihn die erste Kampfwahl als Gemeindepräsident. Auf Anfrage von SRF zeigte er sich enttäuscht. Das Resultat sei kränkend. Es sei undankbar nach allem, was er die letzten 16 Jahre für die Gemeinde gemacht habe. Seit vier Jahren hat die FDP in Recherswil die Mehrheit im Gemeinderat.