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Kommunale Wahlen in Solothurn Schuss vor den Bug für Solothurner Stadtpräsidentin

Stefanie Ingold wurde mit 54 Prozent bestätigt, Grenchen braucht einen zweiten Wahlgang: die Resultate der Kampfwahlen.

Stefanie Ingold (SP) wurde mit rund 2600 Stimmen als Solothurner Stadtpräsidentin bestätigt. Charlie Schmid (FDP) erzielte mit 400 Stimmen Rückstand einen Achtungserfolg. Die ehemalige Schulleiterin Ingold ist seit 2021 im Amt und die erste Sozialdemokratin. Zuvor war das Stadtpräsidium immer in Händen der FDP.

Wahlplakat von Stefanie Ingold (SP)
Legende: Stefanie Ingold (SP) ist die erste Solothurner Stadtpräsidentin. SRF / Bruno von Däniken

Sie freue sich über die Wiederwahl und dass sie ihre Arbeit weiterführen könne, so Stefanie Ingold zu SRF. Zum eher knappen Resultat meinte sie, dass der Wahlkampf engagiert gewesen sei. Die Stimmbevölkerung habe aber gesehen, was sie in den letzten vier Jahren in Angriff genommen habe und dass Änderungen nicht von heute auf morgen möglich seien.

Wahlplakat von Charlie Schmid
Legende: «Vorwärts mit Charlie» ist der Wahl-Slogan von Charlie Schmid (FDP) fürs Solothurner Stadtpräsidium. SRF / Bruno von Däniken

Auch Charlie Schmid zeigte sich mit seinem Resultat zufrieden. Ein Sieg wäre eine Sensation gewesen. Gefehlt für die Wahl hätten ihm vermutlich die Stimmen aus der Mitte. Die Mitte-Partei hatte Stimmfreigabe beschlossen. Die FDP spricht in einer Mitteilung darum von «mehr als einem Achtungserfolg».

Zweite Runde im speziellen Grenchner Wahlkampf

In der Stadt Grenchen kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Niemand der vier Kandidierenden schaffte die Wahl. Das beste Resultat erzielte Susanne Sahli (FDP). Mit 1511 Stimmen lag sie rund 200 Stimmen unter dem absoluten Mehr. Auf den zweiten Platz kam Patrick Crausaz (GLP) mit 1273 Stimmen. Weiter folgten Angela Kummer (SP) mit 564 und Felix Kummer (parteilos) mit 44 Stimmen.

Wahlplakat von Susanne Sahli
Legende: Susanne Sahli kandidiert für die FDP Grenchen als Stadtpräsidentin. SRF / Ralph Heiniger

Die Ausgangslage in Grenchen war sehr speziell, weil sich neben den Kandidierenden der Gemeinderatsparteien auch der parteilose Felix Kummer zur Wahl stellte. Felix Kummer ist der Vater von Angela Kummer, die beiden hätten aber seit Jahren keinen Kontakt mehr, hiess es.

Plakat von Patrick Crausaz (GLP)
Legende: Patrick Crausaz (GLP) will Grenchner Stadtpräsident werden. SRF / Ralph Heiniger

Am Pfingstmontag nahm sich SP-Kandidatin Angela Kummer selbst aus dem Rennen. «Persönliche und gesundheitliche Herausforderungen» hätten sich zugespitzt, hiess in einer Mitteilung. Weil das Wahlmaterial zu diesem Zeitpunkt bereits verschickt war, blieb sie formell weiterhin Kandidatin.

Bisherige behaupten sich in grösseren Gemeinden

Patrick Marti (SP) bleibt Gemeindepräsident in Zuchwil. Der Amtsinhaber setzte sich deutlich gegen Herausforderer Michael Vescovi (Mitte) durch. Marti erhielt mit 948 Stimmen fast doppelt so viele Stimmen wie Vescovi mit 511. Patrick Marti ist seit vier Jahren Präsident der Gemeinde mit rund 10'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Zuvor sass er bereits sei 2009 im Gemeinderat. Konkurrent Michael Vescovi ist nicht im Gemeinderat.

Wahlplakat von Patrick Marti
Legende: Patrick Marti (SP) ist seit vier Jahren Gemeindepräsident von Zuchwil und wurde deutlich im Amt bestätigt. SRF/ Marco Jaggi

Auch in Biberist kann sich der Amtsinhaber halten. Stefan Hug-Portmann (SP) wurde als Gemeindepräsident bestätigt. Herausforderer Markus Dick (SVP) kam ihm aber nahe: Hug-Portmann erhielt 1233 Stimmen, Dick nur gut 200 Stimmen weniger. Bereits bei den Präsidiumswahlen vor acht Jahren kam es zum gleichen Duell.

Wahlplakat von Markus Dick
Legende: Herausforderer Markus Dick (SVP) kam in Biberist auf rund 200 Stimmen an Amtsinhaber Stefan Hug-Portmann (SP) heran. SRF / Marco Jaggi

SP-Co-Präsident abgewählt

In Recherswil wurde der amtierende Gemeindepräsident Hardy Jäggi (SP) nach 16 Jahren nicht mehr im Amt bestätigt. Gewählt wurde stattdessen Jan Flückiger von der FDP. Er war bisher Vizepräsident der Wasserämter Gemeinde. Flückiger erhielt 56 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Hardy Jäggi ist Co-Präsident der kantonalen SP. Es war für ihn die erste Kampfwahl als Gemeindepräsident. Auf Anfrage von SRF zeigte er sich enttäuscht. Das Resultat sei kränkend. Es sei undankbar nach allem, was er die letzten 16 Jahre für die Gemeinde gemacht habe. Seit vier Jahren hat die FDP in Recherswil die Mehrheit im Gemeinderat.

Kampfwahlen in weiteren Solothurner Gemeinden

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Aeschi

Keiner der drei Kandidaten erreichte in Aeschi das absolute Mehr. Am meisten Stimmen erzielte Johannes Boss (parteilos), vor Tobias Karlen (Mitte). Abgeschlagen ist Hans Ulrich Nievergelt (parteilos). Entschieden wird die Wahl um das Gemeindepräsidium in Aeschi am 28. September.

Dulliken

Das Gemeindepräsidium in Dulliken bleibt in der Hand der FDP. Marco Lorenz (FDP) setzte sich bei der Wahl gegen den Konkurrenten der SP, Martin Wyss, durch. Lorenz holte 531 Stimmen, Wyss 442. Damit übernimmt Lorenz die Nachfolge von Walter Rhiner (FDP), der das Amt 12 Jahre ausgeübt hatte.

Egerkingen

Bernard Studer ist der neue Gemeindepräsident von Egerkingen. Damit bleibt das Amt in FDP-Hand, nachdem die langjährige Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi nicht mehr angetreten ist. Studer holte 616 Stimmen, Diana Stärkle, seine Konkurrentin von der SVP, 279 Stimmen.

Gunzgen

Reto Müller (Mitte) schafft die Wiederwahl als Gemeindepräsident. Müller holte am Sonntag 308 Stimmen, sein Herausforderer Adrian von Arx (FDP) nur 181.

Hochwald

In Hochwald ist der Kampf ums Gemeindepräsidium entschieden: Beat Kübler hat sich gegen seinen Konkurrenten Hans Schumacher durchgesetzt. Das Besondere: Beide Kandidaten sind von der FDP.

Kestenholz

Beat von Felten (Mitte) ist der neue Gemeindepräsident von Kestenholz. Er erzielte 410 Stimmen, sein Konkurrent Markus Bürgi (FDP) 236.

Nuglar-St.Pantaleon

Andreas Gitzi (FDP) setzt sich gegen seinen Konkurrenten Walter Gugerli von der Gruppierung «Nebelfrei» durch. Gitzi holt 282 Stimmen, Gugerli 243.

Trimbach

Daniel Mackuth (Mitte) ist der neue Gemeindepräsident. Seine Kandidatur hatte im Vorfeld zu Diskussionen geführt. Im Mai war die Mitte die grosse Verliererin der Gemeinderatswahlen, und nun stellte die Partei den einzigen Kandidaten für das Präsidium, kritisierten die anderen Parteien. Sie riefen dazu auf, leere Stimmzettel einzulegen, um das absolute Mehr zu erhöhen. Am Sonntag gingen 282 leere Stimmen ein, das absolute Mehr lag bei 402 Stimmen. Daniel Mackuth wurde mit 520 Stimmen gewählt.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 29.6.2025, 17:30 Uhr ; 

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