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Überraschung bei Krankenkassenprämien 2019
Aus HeuteMorgen vom 12.07.2018.
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Kosten im Gesundheitswesen Krankenkassen-Prämien steigen weniger stark als erwartet

  • Die Krankenkasse 2019 wird drei Prozent mehr kosten als heute.
  • Der Aufschlag fällt jedoch erstmals seit Jahren tiefer aus als erwartet.
  • Besonders freuen können sich nächstes Jahr die jungen Leute.

Sie sind etwa so lästig wie die Steuererklärung, ebenfalls teuer und ebenfalls mit Garantie jedes Jahr ein grosses Thema: die Krankenkassenprämien. Doch dieses Jahr gibt es endlich eine Überraschung: Die Prämien 2019 fallen tiefer aus als erwartet. Dies bestätigen die Krankenversicherer gegenüber Radio SRF.

Drei Prozent mehr als heute wird die Krankenkasse 2019 kosten, im Durchschnitt. Ärgerlich? Irrtum, das ist eine gute Nachricht. Denn ein Aufschlag von drei Prozent ist unterdurchschnittlich - in den letzten Jahren war es immer mehr.

Die Ausgaben für Gesundheit, sagt Verena Nold, Direktorin des Krankenkassenverbands Santésuisse, stiegen im Moment weniger stark als sonst - und mit ihnen eben auch die Prämien: «Es hat uns auch erstaunt, dass vor allem im letzten Jahr die Kosten nur 1,7 Prozent gestiegen sind. Wir hatten mit etwa 3,5 Prozent gerechnet.»

Besonders freuen können sich nächstes Jahr junge Leute: «Neu dürfen die Krankenversicherer Rabatte geben für Leute zwischen 19 bis 25 Jahre. Das wird vor allem für Familien mit jungen Erwachsenen in Ausbildung eine Prämienentlastung geben.» Wie hoch diese Entlastung sein wird, ist noch unklar.

Klar ist hingegen, warum die Kassen ausnahmsweise nicht ganz so schlechte Neuigkeiten haben: «Hauptgrund für diese tiefen Kosten waren die Kosten bei den Spitälern. Und dort vor allem die Spital-stationären Behandlungen, also dort wo der Patient im Spital übernachtet. Die waren günstiger als in vorherigen Jahren.»

Analyse: Leiser Seufzer von kurzer Dauer

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Drei Prozent mehr werden wir nächstes Jahr im Schnitt für unsere Krankenkassenprämien bezahlen – und atmen auf dabei. So sehr hat man sich an höhere Prämien gewöhnt, dass drei Prozent inzwischen Grund zur Erleichterung sind. Dabei sind auch drei Prozent viel angesichts der hohen Prämien in absoluten Zahlen und angesichts der Tatsache, dass die Teuerung in der Schweiz wieder zunimmt. Und vor allem könnten die Prämien bald wieder stärker steigen, denn bisher ist kaum etwas umgesetzt von den Massnahmen, die helfen könnten, das Kostenwachstum im Gesundheitswesen einzudämmen.

Positiv ist, dass immer mehr Eingriffe stattfinden, ohne dass der Patient oder die Patientin im Spital übernachtet – viele dieser sogenannt ambulanten Behandlungen sind günstiger als ihre alten Pendants mit Übernachtung im Spital.

Dann hört es aber schon auf: Es gibt immer noch zu viele Spitäler in der Schweiz, medizinische Leistungen werden zum Teil immer noch mit zu hohen, veralteten Tarifen vergütet, die Medikamentenpreise sind zum Teil immer noch zu hoch etc. Und so dürfte auch das kurze Aufatmen im Hinblick auf die Prämien 2019 – ein leiser Seufzer bloss von kurzer Dauer sein.

Allerdings täuscht das mit den günstigeren Spitälern: «Es sind auch keine echten Einsparungen. Sondern es hat einfach Kostenverlagerungen gegeben - weg von den Prämienzahlern zu den Kantonen, also den Steuerzahlern.» Die Santésuisse-Chefin meint Folgendes: Bei längeren Behandlungen im Spital teilen sich Kasse und Kanton die Kosten. Nun haben die Kantone, das heisst die Steuerzahler, in letzter Zeit anteilsmässig mehr bezahlt - so will es das Gesetz. Für Kassen und Prämienzahler fällt die Rechnung entsprechend tiefer aus.

Jetzt allerdings ist das Maximum erreicht beim Kantonsgeld. Und so, sagt Verena Nold, könnten die Prämien bald wieder «munter steigen». Gefragt sei deshalb jetzt die Politik.

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