Zum Inhalt springen

Header

Audio
Woher diese Wut? St. Galler Jungpolitiker analysieren die Krawallnacht
Aus Echo der Zeit vom 03.04.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 36 Sekunden.
Inhalt

Krawalle in St. Gallen SRF-User: «Die Jugend jammert auf hohem Niveau»

Am vergangenen Freitagabend kam es in St. Gallen erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei. Gemäss Augenzeugen waren rund 1000 Personen vor Ort. Bereits einige Tage zuvor kam es nach Auflösung einer illegalen Party zu Ausschreitungen. Die Einordnung der Jugend-Wut durch zwei Jungpolitiker aus St. Gallen hat in der SRF-Community zu angeregten Diskussionen rund um den Umgang von Jugendlichen mit der Pandemie geführt.

Eine verwöhnte Generation?

Die Jugend-Wut in St. Gallen stösst bei der SRF-Community auf viel Unverständnis und Verurteilung ihrer Motive. So ist es für Andreas Pfister unverständlich, dass Jugendliche solche Krawalle wegen fehlender Party-Möglichkeiten verursachten, während Zehntausende in der Schweiz an den Folgen der Pandemie leiden. Es fehle den Jugendlichen an klaren Forderungen, meint SRF-User Philipp Rittermann weiter und ergänzt, dass er von der Jugend wie vom Rest der Bevölkerung Solidarität in der Krise erwarte.

Die Jungen können das noch nachholen, die Alten wahrscheinlich nicht mehr. Es kommt nun eben die Generation, die nie lernen musste, was Verzicht heisst.
Autor: Susan GovierSRF-Userin

Für Daniel Trautmann ist das Verhalten der Jugendlichen «Jammern auf hohem Niveau.» Denn die Jugendlichen könnten ja shoppen gehen, sich treffen und in der Schweiz umherreisen, zudem gebe es keine Ausgangssperre. Auch SRF-Userin Manuela Fitzi findet kaum Mitleid für die «Luxussorgen einer nicht resilienten Jugend».

Audio
Jugend und Corona: Die Unbeschwertheit fehlt
aus Echo der Zeit vom 27.02.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 1 Sekunde.

Leidet die Jugend besonders unter der Pandemie?

Die SRF-Community findet aber auch Verständnis für die Situation der Jugendlichen. Hugo Kuhn weist darauf hin, dass sich die Bedürfnisse der Jugendlichen vom Rest der Bevölkerung unterschieden, erinnert aber auch daran, dass für alle die gleichen Regeln gelten würden. Den Jugendlichen fehle es an Freiräumen, in welchen sie ihrer Energie freien Lauf lassen könnten, meint Daniela Rütti auf Facebook.

Natürlich ist uns das Risiko bewusst! Es geht uns nicht um's Party machen! Im jungen Alter ist man noch nicht emotional stabil, genug um mehrmonatige Einsamkeit durchzumachen.
Autor: Julian MeierSRF-User

Auch Francine Nue hat Verständnis für die Wut der Jugend und schreibt auf Facebook, dass vor allem Jugendliche besonders unter schweren depressiven Symptomen leiden würden. Dies sei für sie aufgrund der langen Dauer der Pandemie auch verständlich. SRF-User Henri Jendly kann den Druck auf die Jugend durch die aktuelle Situation nachvollziehen: «Klar kann man anführen, es sei Jammern auf hohem Niveau. Aber angepasst auf welches Niveau? Man kann nur auf dem Level jammern, auf dem man sich bewegt. Und das spricht demnach für die Jungen.»

Anstieg der psychischen Belastung bei Jugendlichen

Box aufklappenBox zuklappen

Gemäss einer Umfrage der Universität Basel, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen, durchgeführt während der zweiten Welle der Corona-Pandemie der Schweiz, leiden 29 Prozent der befragten Personen zwischen 14 und 24 Jahren an schweren depressiven Symptomen. Besonders stark betroffen sind junge Personen, die durch die Pandemie finanzielle Einbussen erfahren.

Die Resultate der Umfrage beziehen sich auf den Erhebungszeitraum vom 11. – 19. November 2020. In diesem Zeitraum haben 11’612 Personen aus der gesamten Schweiz an der anonymen Online-Umfrage der Swiss Corona Stress Study teilgenommen.

Während sich die Community bezüglich der Bedürfnisse und der Sonderstellung der Jugendlichen in der Pandemie uneinig ist, ist man sich bezüglich der Krawallnacht am vergangenen Freitag in St. Gallen nahezu durchgehend einig: Man könne für seine Anliegen einstehen und diese kundtun, Gewalt sei dabei aber der falsche Weg.

Wie erklären Sie sich die Jugend-Wut in St. Gallen? Was würde Jugendlichen helfen, um besser durch die Pandemie zu kommen? Sagen Sie es uns in den Kommentaren.

Echo der Zeit, 3.4.2021, 18 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel