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Weniger Straftaten, mehr Cyberkriminalität
Aus Rendez-vous vom 28.03.2022. Bild: Keystone
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Kriminalstatistik Betrügereien im Internet nehmen deutlich zu

Die Kriminalstatistik 2021 zeigt: Insgesamt gab es weniger Delikte – aber mehr Kriminalität im Cyberspace.

Wenn man etwas im Internet bestellt, und es wird nicht geliefert – oder wenn man online bezahlt, und die Daten werden missbraucht: Das sind Beispiele von Cyberkriminalität. Solche Fälle haben 2021 im Vergleich zum Vorjahr, als die Fälle von Cyberkriminalität zum ersten Mal überhaupt erhoben wurden, um rund einen Viertel zugenommen.

Ein Bildschirm mit vielen Daten
Legende: Taschendiebstähle sind während der Pandemie schwieriger geworden. Deshalb wichen Kriminielle ins Internet aus. Keystone

Unser Leben habe sich während der Pandemie in den letzten zwei Jahren stärker in den digitalen Raum verlagert, und das hätten auch die Täter gemerkt, sagt Dirk Baier. Er ist Professor und Leiter des Instituts für Delinquenz und Kriminalprävention an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW.

«Es ist schwieriger, zum Beispiel Taschendiebstähle zu begehen, weil die Leute weniger draussen sind. Also wird versucht, übers Internet oder die sozialen Medien an das Geld der Opfer zu kommen», so Baier weiter. Gleichzeitig seien die Menschen aber auch zunehmend sensibilisiert. «Sie merken schneller, ob sie jemand übers Internet betrügen möchte und sie gehen schneller zur Polizei.» Und machen eine Anzeige.

So wenig Tötungsdelikte wie lange nicht mehr

Bei den schweren Gewaltdelikten zeigt die Statistik fürs letzte Jahr ein unterschiedliches Bild: 2021 wurden in der Schweiz 42 Personen getötet, das ist der tiefste Wert seit 1982.

Über die Hälfte der Tötungsdelikte geschah im häuslichen Zusammenhang, in aktuellen oder beendeten Beziehungen. Die Opfer sind grösstenteils Frauen. Für Baier zeigt dies, wie schwierig es ist, in diesem Umfeld solch schwere Delikte zu verhindern. Die Prävention und Intervention müsse weiter ausgebaut werden, kommt er zum Schluss.

Die Pandemie ist nicht ein Treiber häuslicher Gewaltdelikte
Autor: Dirk Baier Leiter des Instituts für Deliquenz und Kriminalprävention ZHAW

Doch in diesem Bereich gebe es auch einen Lichtblick: So sind die generellen Zahlen zu Delikten im Bereich der häuslichen Gewalt zurückgegangen. «Die Pandemie ist nicht ein Treiber häuslicher Gewaltdelikte», folgert Baier daraus. Entsprechende Befürchtungen zu Beginn der Pandemie hätten sich nicht bestätigt. Offen bleibt, wie hoch die Dunkelziffer ist.

Jugendkriminalität hat zugenommen

Und noch etwas fällt beim Betrachten der Statistik auf: Unter den beschuldigten Personen hat es weniger Erwachsene, dafür mehr Minderjährige. Das heisst, die Jugendkriminalität hat erneut zugenommen, auch bei den schweren Delikten.

Damit setzt sich die Entwicklung der letzten sechs Jahre fort. Konkrete Gründe dafür zu nennen, ist laut Experte Baier allerdings schwierig.

Video
Aus dem Archiv: Weltweit nimmt die Cyberkriminalität zu
Aus Tagesschau vom 05.10.2020.
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Rendez-vous, 12.30 Uhr; 28.03.3022

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