20 Millionen, aber nicht bedingungslos: Milliardär Hansjörg Wyss stellt Forderungen für seine Spende an einen Neubau des Kunstmuseums Bern. Der Aussenraum müsse aufgewertet werden, bestätigt er bei SRF News. Per Mail schreibt er von seinem Wohnsitz in den USA aus: «Falls ein neues Museum entsteht, ist eine autofreie Hodlerstrasse absolut notwendig, um den neuen Zugang zum Museum grosszügig gestalten zu können.»
Für das Kunstmuseum selbst wäre eine Fussgängerzone vor dem Haus willkommen. Thomas Soraperra, kaufmännischer Direktor vom Kunstmuseum und Zentrum Paul Klee, sagt: «Natürlich ist ein attraktiver Eingangsbereich für ein Kunstmuseum sehr wichtig und ausschlaggebend. Das ist auch der Wunsch der Besucherinnen und Besucher und die Ergebnisse unserer Befragung.»
Einfach so Forderungen zu stellen, die den öffentlichen Raum betreffen, das geht nicht.
Doch es gibt auch Kritik an der Forderung von Milliardär Wyss. SP-Grossrätin Ursula Marti würde auch weniger Verkehr auf der Hodlerstrasse begrüssen. Doch dass ein Kunstmäzen das fordert, dürfe die Stadt nicht akzeptieren: «Ich finde, ein Mäzen darf Forderungen stellen, was zum Beispiel die Ausstellungen oder das Museum betrifft, das, was er ja auch mitbezahlt. Aber einfach so Forderungen zu stellen, die den öffentlichen Raum betreffen, das geht nicht.»
Was also sagt die Stadt dazu, dass der potentielle Geldgeber seine Spende an Bedingungen knüpft, die ausserhalb des Museums liegen? Stadtpräsident Alec von Graffenried sieht es gelassen: «Mich hat das nicht stutzig gemacht». Die Idee sei organisch aus den Diskussionen hervorgegangen: «Er hat gesagt, er könne sich einen Museumsneubau vorstellen. Das haben wir uns auch vorstellen können. Dann hat er gesagt, man müsse doch noch am Vorland etwas machen. Das haben wir uns auch vorstellen können.» Stadt und Wyss ziehen also am gleichen Strick.
Wenn man ein grosses Geldgeschenk gibt, und dann Bedingungen stellt, die der ganzen Bevölkerung und der Stadt Nutzen bringen, ist das Politik oder Weitsicht?
Gefragt, ob er mit seinen Forderungen an die Stadt Politik mache, antwortet Wyss: «Das kann man auslegen wie man will» – und stellt rhetorisch fest: «Wenn man ein grosses Geldgeschenk gibt, und dann Bedingungen stellt, die der ganzen Bevölkerung und der Stadt Nutzen bringen, ist das Politik oder Weitsicht?»
Fakt ist aber auch: Die Umgestaltung der Hodlerstrasse mitsamt der Folgen für den Verkehr bezahlt nicht Wyss, sondern Stadt und Kanton Bern.
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