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Land der Glückseligen Schweizer fühlen sich sicher wie nie zuvor

Nur beim Szenario Terrorismus ist das Volk zunehmend bereit, auf Freiheiten zu verzichten. Dies zeigt eine ETH-Studie.

Der neue Sicherheitsbericht der Militärakademie der ETH Zürich zeigt: 95 Prozent aller befragten Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich sicher im Land. Das ist ein Rekord. Fast ebenso viele blicken positiv in die Zukunft.

Der Begriff «Land der Glückseligen» sei sehr treffend», sagt der Herausgeber der Studie, Tibor Swirschef Tresch. Augenscheinlich mache die Schweizer Bevölkerung zwischen innen und aussen einen sehr grossen Unterschied: Innen fühlt man sich sehr wohl, aussen bewertet man die Lage eher pessimistisch.

Der Begriff ‹Land der Glückseligen› ist sehr treffend.
Autor: Tibor Swirschef Tresch Studienleiter

Neutralität – «ein Wert an und für sich»

Mit aussen ist das Ausland gemeint. Dass der Graben zwischen der positiven Bewertung der Schweiz und der negativen Einschätzung zum Rest der Welt immer weiter auseinanderklafft, erklärt laut Swirschef Tresch auch, warum die Schweizer Bevölkerung möglichst unabhängig bleiben will. Weder Nato- noch EU-Beitritt hätten deshalb eine Chance.

Dafür werde die Neutralität fast einstimmig befürwortet, die 95 Prozent der Befragten beibehalten möchten. Die Neutralität werde dabei nicht nur als aussenpolitisches Mittel betrachtet, sondern als ein Wert an und für sich, der einfach zur Schweiz gehört.

Schweiz/Sicherheit.
Legende: Die Schweizer haben ein hohes Sicherheitsgefühl. Für den Rest der Welt sind sie weniger optimistisch. Keystone/Archiv

Zugeständnisse im Fall von Terrorismus

Der Bericht zeige zugleich, dass Schweizerinnen und Schweizern persönliche Freiheit und Sicherheit etwa gleich wichtig sind. Beim Thema Terrorismus allerdings werde der Sicherheitsgedanke sofort wichtiger: «Sobald eine Bedrohung kommt, will die Schweizer Bevölkerung mehr Sicherheit, auch wenn die Freiheit darunter leiden würde.»

Dies ist laut Swirschef Tresch von der Militärakademie eine deutliche Veränderung gegenüber dem letzten Jahr. Denn bisher habe die Bevölkerung die Freiheit immer höher bewertet als die Sicherheit. Zwei Drittel der Befragten seien mittlerweile bereit, hier Einschränkungen bei der Freiheit hinzunehmen.

Weniger überrascht in diesem Zusammenhang, dass die Schweizer Armee positiv abschneidet, vor allem bei den Jungen. Noch nie war nämlich das Schweizer Militär bei den 18- bis 29-Jährigen so beliebt.

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