Mensch, Arbeit, Zusammenhalt – das ist das Thema des Projekts «Svizra27» für die geplante Landesausstellung im Jahre 2027. Sie soll an neun Standorten in der Nordwestschweiz stattfinden und die Bevölkerung einbeziehen. An den verschiedenen Orten können die Besucherinnen und Besucher an vorgegebenen Themen arbeiten - oder mit ihnen spielen: Die Ausstellung «Svizra27» ist nämlich als Spiel konzipiert. Auf einer grossen Tafel im Basler Messezentrum soll der Spielstand jeweils für alle gut ersichtlich sein.
Die spielerische Umsetzung hat uns sehr überzeugt.
Im Laufe der Landesausstellung soll nach und nach ein Bild einer möglichen Zukunft der Schweiz entstehen. Wo die verschiedenen Orte - genannt «Raumzeitkapseln» - sind, ist allerdings noch offen. Klar ist nur, dass sie an Flüssen wie Aare, Birs und Rhein sein und sowohl ländliche als auch urbane Orte umfassen sollen.
Bildergalerie
Der spielerische Ansatz gefällt der früheren Bundesrätin Doris Leuthard besonders. Sie ist Teil einer prominent besetzten Jury, die das Siegerprojekt von «Svizra27» auserkoren hat. «Die spielerische Umsetzung hat uns sehr überzeugt», sagte sie, als das Projekt am Montag den Medien vorgestellt wurde.
Klassische Ausstellungen kämen oft etwas kopflastig daher, bei Svizra27 «können wir die Menschen mitnehmen.» Ziel sei es, dass die Menschen, die die verschiedenen «Raumzeitkapseln» oder Orte besuchen, sich in Themen vertiefen und so mithelfen, die Schweiz der Zukunft zu gestalten.
Themen der einzelnen «Raumzeitkapseln» sind Landwirtschaft, Lebenskunst, Ernährung, Problemlösung, Fürsorgearbeit, Künstliche Intelligenz, Gemeinschaft und Individualismus. Konkretes gibt es noch wenig. Dies nicht zuletzt, weil sich die Ausstellung durch die Mithilfe der Bevölkerung stetig entwickeln soll. Eine Idee aus dem Themengebiet Landwirtschaft: Besucherinnen und Besucher sollen auf autonom fahrenden Landwirtschaftsmaschinen mitfahren können oder Laborfleisch degustieren. Das Zentrum der «Svizra27» soll bei der Messe Basel sein, wo man in einem Forum an Workshops, Diskussionen und Reflexionsrunden teilnehmen kann.
Ich setze mich mit viel Herzblut für Svizra27 ein, weil es die Schweiz verbindet und die Nordwestschweiz näher zusammenrückt.
Die Jury wählte damit das Siegerprojekt der Architektinnen Fabienne Hoelzel und Claudia Meier aus 27 Ideen aus, die dem Verein «Svizra27» vorgelegt wurden. Mit ihrem dezentralen Projekt soll nun eine Machbarkeitsstudie für die geplante Landesausstellung erstellt werden.
Die Region Nordwestschweiz mit den Kantonen Solothurn, Aargau, Baselland, Basel-Stadt und Jura stehe klar hinter «Svizra27», sagte der Präsident der Nordwestschweizer Regierungskonferenz Markus Dieth. «Ich setze mich mit viel Herzblut für Svizra27 ein, weil es die Schweiz verbindet und die Nordwestschweiz näher zusammen rückt.»
Vier Projekte an verschiedenen Orten sind im Rennen
Ob das Siegerprojekt in der Nordwestschweiz je umgesetzt werden wird, ist allerdings völlig offen. Auch wenn die Machbarkeitsstudie zu einem positiven Schluss kommen würde, könnte das Projekt scheitern. An einer Landesausstellung arbeitet nämlich nicht nur die Region Nordwestschweiz.
Derzeit sind neben «Svizra27» noch drei weitere Projekte im Rennen: Eine Alpenexpo, das Projekt «X27» in Dübendorf und die «Nexpo» in zehn Schweizer Städten. Dabei zeigt sich, dass nicht nur «Svizra27» die Bevölkerung einbinden möchte und dezentral stattfinden soll. So haben auch die «Nexpo» und «X27» einen partizipativen Ansatz und finden ohne zeitlich klar abgesteckte Daten statt.