Das Wichtigste in Kürze
- Diese Woche hat in der Schweiz ein gravierendes Informatik-Problem dazu geführt, dass Waren eine Zeit lang nicht mehr exportiert werden konnten.
- Die Spediteure verlieren aufgrund der so verursachten Wartezeiten sehr viel Geld.
- Sie sind entsprechend unglücklich darüber, dass die Eidgenössische Zollverwaltung das Problem noch eine ganze Weile nicht restlos wird lösen können.
Das Computerprogramm der Eidgenössischen Zollverwaltung hat anderthalb Tage lang nicht funktioniert. Anderthalb schwierige Tage für alle, die Waren in die EU liefern wollten.
«Das Problem ist natürlich gravierend, weil die LKWs sich dann sofort zu stauen beginnen, weil sie nicht mehr abgefertigt werden können. Das ist diese Woche passiert – massiv», sagt Tom Odermatt von Spedlogswiss, dem Verband der Schweizer Spediteure.
Das Problem ist natürlich gravierend, weil die LKWs sich dann sofort zu stauen beginnen, weil sie nicht mehr abgefertigt werden können.
Die Informatikpanne betrifft ein Computerprogramm, das die Spediteure ständig benutzen müssen. Es sorgt dafür, dass alle Länder wissen, was durch sie hindurch transportiert wird. Wenn es ausfällt, führt das nicht nur zu Wartezeiten, sondern auch zu mehr Aufwand und damit zu höheren Kosten. «Man kann ungefähr sagen, dass man dann 10'000 Franken pro Stunde rechnen kann, weil der Aufwand natürlich deutlich höher ist als im Normalbetrieb», sagt Odermatt.
Zehntausend Franken pro Stunde, anderthalb Tage lang: So viel kostet die Panne grosse Transportunternehmen. Auch für Kunden im Ausland heisst das Ganze: Länger warten und womöglich mehr bezahlen. Die Probleme sind nicht neu. «Das Problem hat sich in den letzten zwölf Monaten immer wieder ein bisschen verstärkt», sagt Odermatt weiter.
Man kann ungefähr sagen, dass man dann 10'000 Franken pro Stunde rechnen kann, weil der Aufwand natürlich deutlich höher ist als im Normalbetrieb.
Es gibt zwar ein Notfallverfahren, aber dieses ist aufwändiger und weniger sicher. «Wir verstehen natürlich, dass die Spediteure nicht zufrieden sind, wenn die Systeme nicht in gewohnter Art zur Verfügung stehen» erklärt David Marquis von der Eidgenössischen Zollverwaltung.
Noch ist unklar, was die aktuelle Panne verursacht hat. Klar ist hingegen: Das grundlegende Problem lässt sich nicht so schnell beheben. Marquis sagt: «Das System ist bereits 18 Jahre alt, es wird deshalb bis 2023 abgelöst.»
Wir verstehen natürlich, dass die Spediteure nicht zufrieden sind, wenn die Systeme nicht in gewohnter Art zur Verfügung stehen.
Die Zollverwaltung investiert insgesamt fast 400 Millionen Franken in neue Informatik. Bis dahin hoffen die Spediteure, dass sie bei Pannen wenigstens schneller informiert werden.