Das Rustico-Brot der Confiserie Beschle in Basel kommt gut an – und das, obwohl es alt ist. Beschle macht das Rustico nämlich aus dem übrig gebliebenen Brot vom Vortag. «Wir wollen das Brot nicht wegwerfen, sondern etwas draus machen», sagt Geschäftsführer Peter Eigenmann.
Die Confiserie weicht das übrig gebliebene Brot deshalb in einem speziellen Sud ein, gibt erneut Mehl dazu und bäckt es ein zweites Mal.
Hilfsorganisation liefert altes Brot
Besonders interessiert am alt-neu-Brot ist die Gastronomie. «Letztes Jahr gab es Betriebe, die während der Fondue-Saison 30 oder 40 Kilo bestellten», sagt Eigenmann. «Viel mehr, als wir mit dem eigenen übrig gebliebenen Brot herstellen konnten.»
Wegen der hohen Nachfrage hat sich die Confiserie mit der Stiftung Schweizer Tafel zusammen getan. Diese sammelt ältere Lebensmittel ein, die noch geniessbar sind, aber nicht mehr verkauft werden können. Das Essen verteilt sie dann an Organisationen wie Gassenküche oder Obdachlosenheime. Neu bekommt auch die Confiserie davon.
Wir erhalten täglich etwa vier Tonnen altes Brot. Das ist mehr, als wir verwenden können.
Eine Konkurrenz zu Hilfsorganisationen ist Beschle damit aber nicht. «Wir erhalten täglich etwa vier Tonnen altes Brot. Das ist mehr, als wir verwenden können», sagt Sabrina Munz von der Stiftung Schweizer Tafel. «Auch wir haben deshalb nach Lösungen gesucht, wie wir das alte Brot verwenden können, statt es zu wegzuwerfen.» Nun bekommt die Schweizer Tafel Geld von Beschle, welches die Stiftung für Bedürftige einsetzen kann.
Die Confiserie Beschle verwertet pro Woche zwischen fünf und 15 Kilogramm altes Brot. Das Rustico-Brot ist damit nur ein kleiner Beitrag gegen das Verschwenden von Lebensmitteln, ist sich Geschäftsführer Peter Eigenmann bewusst. «Es ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber wenn wir bei allem so denken würden, dann würden wir nirgends hinkommen.»
Und so macht Beschle weiter frisches Brot aus alten Laiben. Denn das alt-neue Brot kommt bei der Kundschaft im Laden und den Restaurants gut an.