Der Gewerkschaftsdachverband Travail Suisse, sowie die Gewerkschaften Syna, Transfair und «Hotel&Gastro» legen die Karten auf den Verhandlungstisch: Sie fordern generelle Lohnerhöhungen – 2 Prozent mehr.
Die Begründung? Der wirtschaftliche Aufschwung müsse allen zugute kommen. Sie argumentieren nicht nur mit der guten Konjunktur, sondern auch mit der wieder anziehenden Teuerung.
Wachstum prognostiziert
Für 2018 prognostiziere das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ein Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent und für 2019 ein Wachstum von 2,0 Prozent, sagte Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail Suisse.
Bei den Löhnen sehen die Verbände Nachholbedarf. Die Angestellten hätten dazu beigetragen, dass die Finanz- und Weltwirtschaftskrise ab 2007 in der Schweiz kaum spürbare Folgen hinterlassen habe, stellte Fischer fest. Zu Zeiten der Frankenstärke seien Arbeitszeiten verlängert worden, und die Löhne hätten sich, wenn überhaupt, bescheiden entwickelt.
«Nullrunden unerwünscht»
In den vergangenen Jahren habe der Fokus vor allem auf der Erhöhung einzelner Löhne gelegen. Das ging laut Travail Suisse vor allem auf Kosten der untersten Einkommen. «Gerade sie werden bei einer individuellen Verteilung am ehesten übergangen», sagte Fischer. Travail Suisse will deshalb auch über Erhöhungen von Mindestlöhnen verhandeln.
Die Gewerkschaft Syna steigt mit ihren Forderungen etwas höher ein: Zwei bis drei Prozent mehr Lohn müssen es in ihren Augen im nächsten Jahr sein, je nach Branche und Unternehmen. Nullrunden, Einmal-Zahlungen oder nur individuelle Lohnanpassungen wolle die Syna «in diesem Jahr» nicht sehen, sagte Präsident Arno Kerst heute an einer Medienkonferenz.