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Luftverkehr in Turbulenzen Streiks und Personalnöte bremsen Flugpassagiere aus

  • Experten gehen davon aus, dass Verspätungen im Flugverkehr weiter zunehmen werden.
  • Eine zu knappe Personaldecke bei der Flugsicherung sei einer der wichtigsten Gründe für diese Entwicklung.
  • Ein Teil der Fluglotsen des Bundesbetriebes Skyguide droht jetzt noch mit einem Streik am Ende des Monats.

Kaum ist die Sommerferienzeit angebrochen, machen Informationen über Verspätungen und Störungen im Flugverkehr in Europa und der Schweiz die Runde.

Passagiere bei Flügen in Europa müssten künftig mit deutlich mehr Verspätungen rechnen, meldet etwa die «NZZ am Sonntag». Der Chef der supranationalen Organisation Eurocontrol, Eamonn Brennen, erklärte gegenüber dem Blatt: «Ich erwarte, dass die durchschnittliche Verspätung in den Sommermonaten auf 30 bis 35 Minuten ansteigt». Ende 2017 lag der Wert noch bei 20 Minuten. Jeder fünfte Flug in Europa ist von einer substanziellen Verzögerung betroffen. In Zürich ist es gar jeder vierte Flug.

«Zu knappe Personaldecke bei Flugsicherung»

Als wichtigsten Grund für die sich häufenden Störungen nennt Luftverkehr-Expertin Regula Dettling-Ott eine «zu knappe Personaldecke bei den Flugsicherungsdiensten». Die Wirtschafts-Professorin präsidiert ein Expertengremium, das im Auftrag der EU-Kommission die Leistungen von 41 nationalen Flugsicherungsdiensten in ganz Europa überprüft. Diese Organisationen lenken und überwachen Flugzeuge auf dem Weg durch ihren Luftraum.

In der Schweiz ist die dem Bund gehörende Firma Skyguide dafür zuständig. 38'000 Flüge pro Tag müssten die Dienste inzwischen laut Brennan an Spitzentagen lotsen. Der Flugverkehr in Europa wächst seit vier Jahren stark. Dies hat viele Dienste überrascht.

Trotz Milliarden-Einnahmen unterdotiert?

In einem Ende Juni veröffentlichten Bericht kritisiert das von Dettling-Ott geleitete Gremium, die unzureichende personelle und technische Ausrüstung speziell von sieben Flugdiensten. Sie verursachten «ein hohes Verspätungsniveau» im ganzen europäischen Flugverkehrs-Netzwerk.

Die Unterdotierung ist angesichts von acht Milliarden Euro, die die Airlines an die Flugsicherungen als Gebühren abführten, eher unverständlich. Das EU-Gremium fordert vor diesem Hintergrund die nationalen Dienste auf, rasch nachzurüsten.

Jetzt droht auch noch ein Streik der Fluglotsen

Und obwohl für viele Ferienreisende massive Probleme in der Luft liegen, bleibt der Bund untätig. Denn ein Teil der Fluglotsen des Bundesbetriebes Skyguide drohen just in der verkehrsreichsten Zeit mit einem mehrtägigen Streik.

Sie haben angekündigt vom 23. bis 27. Juli ihre Arbeit niederzulegen. Besonders betroffen wären der Flughafen Genf und die Flugplätze Sion, Bern, Lugano, Grenchen und Emmen. Dort arbeiten Mitglieder von Skycontrol, einer der vier Gewerkschaften unter dem Dach Skyguides.

Skycontrol unterschreibt GV nicht

Anders als die anderen Personalvertretungen hat Skycontrol nach zwei Verhandlungsjahren den Gesamtarbeitsvertrag nicht unterschrieben. Ihre Mitglieder fordern mehr Lohn.

Sollten sie wie angedroht vom Ende Juli die Arbeit niederlegen, wären gemäss Skycontrol täglich rund 50 Flüge und mehr als 3500 Flugbewegungen über der Schweiz betroffen.

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