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Beste Housekeeperin Vom Zimmermädchen zur Chefin: Die Karriere von Teresa Rodrigues

Vom Zimmermädchen zur Chefin: Teresa Rodrigues ist die beste Housekeeperin der Schweiz. So hat sie das geschafft.

Sie sorgt dafür, dass Hotelzimmer makellos sind und wird nun dafür ausgezeichnet. Teresa Rodrigues ist Executive Housekeeping Managerin im Hotel Flora in Luzern und hat den «Goldenen Staubwedel» erhalten. Ein Branchenpreis mit dem besonders engagierte Housekeeping-Fachkräfte in der Schweiz ausgezeichnet werden. Wie Teresa Rodrigues diesen Weg zurückgelegt hat, zeigt eine Karriere, die ganz unten begann.

Der goldene Staubwedel

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Der Goldene Staubwedel ist eine Auszeichnung für herausragende Leistungen im Housekeeping der Schweizer Hotellerie. Vergeben wird der Preis vom Berufsverband Hotellerie & Hauswirtschaft (BVHH), einmal pro Jahr. Er zeichnet Fachpersonen aus, die durch hohe Kompetenz, Organisationstalent und Qualität in der Hauswirtschaft überzeugen.

Kein einfacher Weg

Als Teresa Rodrigues 2006 aus Portugal in die Schweiz kam, sprach sie kein Deutsch. Sie begann im Hotel Flora in der Reinigung. Der Berufsalltag sei körperlich anspruchsvoll gewesen, die Abläufe streng getaktet, sagt sie. «Man muss stressresistent sein – auch körperlich. Betten machen ist nicht einfach.» Dennoch blieb sie, lernte die Sprache, bildete sich weiter und übernahm Schritt für Schritt mehr Verantwortung.

Frau mit Diplom in den Händen.
Legende: Teresa Rodrigues vor der «Wall of Fame» des Hotel Flora. Dank ihrer Auszeichnung zur besten Housekeeperin der Schweiz ist ihr da ein Platz sicher. SRF/Mara Valetti

Heute leitet die 40-Jährige als Executive Housekeeping Managerin ein Team von 23 Mitarbeitenden. Sie organisiert Schichtpläne, koordiniert Abläufe, kontrolliert die Qualität und ist erste Ansprechperson für ihr Team. Sie arbeitet nach wie vor im Hotel Flora, ihre ganze Karriere hat sie da durchlaufen. «Ich habe alle Chancen hier bekommen», so Rodrigues.

Wir müssen auf jedes Detail achten, es muss alles perfekt sein.
Autor: Teresa Rodrigues Executive Housekeeping Managerin

Möglich war ihre Karriere einerseits, weil ihr Arbeitgeber sie gefördert hat. Vor allem aber habe es viel Disziplin erfordert. Die Arbeit sei hart, umso wichtiger sei die mentale Einstellung. «Wenn man immer positiv bleibt, macht die Arbeit auch Freude.»

Frau inspiziert Wäscheraum.
Legende: Ordnung und getaktete Abläufe sind das A und O ihres Berufs. Die Wäsche wird sortiert, getrennt und dementsprechend gewaschen. SRF/Mara Valetti

Die grösste Hürde sei die Sprache gewesen. «Ich sprach zu Beginn nur portugiesisch.» Das Deutsch habe sie sich Schritt für Schritt aneignen müssen. «Zuerst habe ich die Nummern gelernt und danach die Wochentage.» Später seien Redewendungen dazu gekommen, bis sie sich auf Deutsch unterhalten konnte.

 Anerkennung für einen unsichtbaren Beruf

Housekeeping bedeutet für Rodrigues weit mehr als sichtbare Ordnung. Es geht um Hygiene, Präzision und Verantwortung. Viele Handgriffe bleiben für Gäste unsichtbar, würden aber den Gesamteindruck eines Hotels entscheidend mitprägen. «Wir müssen auf jedes Detail achten, es muss alles perfekt sein», so Rodrigues. Ein Beispiel: Die Gäste werden von einem handgeschriebenen «Grüezi» auf ihrem Spiegel begrüsst. Auch lege sie ihnen jeden Tag ein neues Sudoku auf den Nachttisch.

Spiegel mit «Grüezi» beschriftet
Legende: Für Rodrigues ist gutes Housekeeping auch eine Frage der Details. Wie eben das «Grüezi» auf dem Spiegel. SRF/Mara Valetti

Die Auszeichnung sei für ihre Karriere nun die Kirsche auf der Torte. «Es macht mich sehr stolz.» Die Anerkennung des Goldenen Staubwedels sei weit mehr als eine persönliche Ehrung. «Es zeigt uns: Wir machen einen guten Job.»

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Regionaljournal Zentralschweiz, 17.12.2025, 17:30 Uhr; müla; noes

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