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Luzerner Wahrzeichen Vor 30 Jahren hat in Luzern die Kapellbrücke gebrannt

Wären die Briten nicht schon im 19. Jahrhundert eingefleischte Touristen gewesen, die Kapellbrücke in Luzern hätte niemals gebrannt. Denn die heute älteste Holzbrücke Europas wäre aus ästhetischen Gründen bereits 1898 abgerissen worden. Seither hat sich die 1333 erstmals erwähnte Reussbrücke aber zum Wahrzeichen Luzerns gemausert. Und zu einem der beliebten Instagram-Sujets von Touristen in der Schweiz.

Keine Tiefe, dafür kurz und prägnant

Das Museum Luzern hat zum 30. Jahrestag des Kapellbrückenbrands eine Kabinettsausstellung an den Start gebracht, die nicht nur den Brand, sondern auch die Entstehung und die Bedeutung der Holzbrücke beleuchtet.

Luzerner Kapellbrücke im Abendrot mit Sicht auf den Wasserturm.
Legende: Die abgebrannte Kapellbrücke wurde nach dem Brand von 1993 in nur acht Monaten restauriert. Von den berühmten Holzbildern sind 86 vollständig verbrannt, 25 konnten restauriert werden. Ein Teil konnte zudem durch noch eingelagerte Holzbilder ersetzt werden. Getty Images

Eine tiefe und breite Darstellung des Luzerner Tourismusmagnets bietet die Ausstellung «Wahrzeichen in Flammen. Der Brand der Kapellbrücke 1993» zwar nicht. Kurz und prägnant werden aber im Foyer die wichtigen Themen zur ältesten Holzbrücke Europas dargelegt. Dazu gibt es ein paar Objekte und viele Fotos.

Bewegte Geschichte

Rund 250 Jahre nach ihrer ersten Erwähnung entwarf Stadtschreiber Renward Cysat ein erstes Konzept für einen Bilderzyklus. Das Konzept Cysats ist in der Ausstellung zu sehen, genauso ein Entwurf des Malers Heinrich Wägmann für ein Bild.

Die dreieckigen Bilder in den Giebeln des Brückendachs erzählen historische Geschichten. Seit dem Brand bieten sie Stoff für Diskussionen. 2002 wurde nämlich festgelegt, dass ein Teil der Giebel leer gelassen werden soll, um den Verlust sichtbar zu machen. Viele würden indes Bilder den Lücken vorziehen. Heute hängen in der Brücke auch Bilder, die zur Zeit des Brandes eingelagert waren. Sie stammen aus einem Teil der Brücke, der im 19. Jahrhundert abgerissen worden ist, nachdem die Reussufer aufgeschüttet worden waren.

Weltweiter Touristenmagnet

Heute ist sie das Wahrzeichen von Luzern, wie in der Ausstellung gezeigte Souvenirs belegen. Die Bedeutung der Brücke für Luzern zeigte sich auch beim Brand, über den weltweit berichtet wurde. Ein verkohltes Holzstück der Kapellbrücke, das beim Museum aus der Reuss gefischt wurde, ist in der Ausstellung zu sehen. Noch am Brandtag wurde der Wiederaufbau beschlossen. Die Wiedereröffnung acht Monate später wurde erneut zur grossen Werbeaktion für die Tourismusstadt.

SRF Regionaljournal Luzern, 18.08.2023, 06:30 Uhr ; 

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