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Masseneinwanderungs-Initiative Auch Thurgauer Bauern für SVP-Initiative

Die Thurgauer Bäuerinnen und Bauern sind für die Initiative der SVP, welche die Einwanderung begrenzen will. Damit haben sich bereits vier Kantonssektionen gegen den Schweizer Bauernverband gestellt. Dieser empfiehlt die Ablehnung.

Die Masseneinwanderungs-Initiative der SVP spaltet die Bauern immer deutlicher. Nach der überraschenden Nein-Parole des Schweizer Bauerverbands (SBV) tanzt nun ein Kantonalverband nach dem anderen aus der Reihe.

Toni Brunner am Rednerpult, daneben sitzen auf der Bühne Vertreter des Bauernverbands, darunter auch Präsident Markus Ritter.
Legende: Toni Brunner (ganz links) gelang es, auch die Thurgauer Bauern von der SVP-Initiative zu überzeugen. SRF

Nach den Sektionen in den Kantonen Zürich, Bern und Aargau fügten die Bauern am Montagabend auch im Thurgau der schweizerischen Verbandsspitze eine Niederlage zu. Und die schmerzt. Umso mehr, weil in der Ostschweiz im Gegensatz zu den bisherigen kantonalen Parolenfassungen zum ersten Mal die Basis abstimmte.

Gespaltene Bauern

Es zeigt sich: der Spitze des SBV weht derzeit ein rauher Wind aus dem eigenen Lager entgegen. Bauernpräsident Markus Ritter spürt den Unwillen vieler Bauern ganz offen.

Die einen sind gegen die Initiative, weil sie befürchten, bei einem Zuwanderungsstopp nicht mehr genügend ausländische Arbeitskräfte zu finden, wie ein in Weinfelden anwesender Bauer ausführt.

Andere Bauern sind für die Initiative, weil immer mehr Leute auch immer weniger Platz bedeute. «Irgendwie müssen wir wieder mal wissen, wann genug ist», sagt einer der Befürworter.

Freude bei SVP-Präsident Toni Brunner

Bisher ist noch keine Sektion der Empfehlung des SBV gefolgt. Das freut SVP-Präsident Toni Brunner, der in Weinfelden vor den Bauern für ein Ja zur Initiative warb.

Zum deutlichen Ergebnis von 78 zu 45 Stimmen sagt er: «Dieser Entscheid hat Ausstrahlung in andere kantonale Sektionen – vor allem, weil er basisdemokratisch gefällt wurde.» Er freue sich, dass die Bäuerinnen und Bauern selber entscheiden und sich nicht vom Bauernverband diktieren lassen wollen, wie sie zu entscheiden hätten.

Präsident Ritter spielt Spaltung herunter

Für Bauernpräsident Markus Ritter bedeutet die Niederlage im Thurgau bereits die vierte Abfuhr durch eine kantonale Sektion. Ritter nimmt dies sportlich: «Das ist Demokratie, das gehört dazu», sagt er.

Es gehe bei der Initiaitve ja auch nicht um ein rein landwirtschaftliches Thema, sondern um ein politisches. Zudem habe er damit gerechnet, dass einzelne Verbände ausscheren würden. Die Schlappe im Thurgau bringe ihn deshalb nicht aus der Ruhe.

snep;brut

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