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Masseneinwanderungs-Initiative Economiesuisse setzt auf flexible Umsetzung der SVP-Initiative

Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer sagt, gemäss Text der «Masseneinwanderungs»-Initiative sollten auch in Zukunft so viele Fachkräfte eingestellt werden können, wie die Wirtschaft benötigt. Einen Vorrang von Inländern gegenüber Ausländern bei der Einstellung sieht Karrer derzeit nicht.

Das Ja zur Initiative «Gegen Masseneinwanderung» ist ein Debakel für die Schweizer Wirtschaft – vor allem für deren Dachverband Economiesuisse. Mit geballter Kraft warb dieser für ein Nein. «Wir haben nicht nur viel Geld investiert, wir haben uns auch selbst stark engagiert», sagt Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer im Interview mit «ECO». Es sehe aber so aus, als seien am Schluss die Sorgen und Nöte sowie die Verunsicherung der Bevölkerung bezüglich Verkehrs-Engpässen und Wohnungs-Knappheit grösser gewesen.

Economiesuisse muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den Kontakt zur Bevölkerung verloren zu haben. Der Verband sei überaltert, so eine oft geäusserte Kritik. Zudem sei er mit 3 Frauen unter 70 Mitgliedern im Vorstand sehr männerlastig. Heinz Karrer weicht aus: «Wir haben auch jüngere Damen und jüngere Herren, also doch recht gemischt.» Alle seien verantwortungsvolle Unternehmer, die investierten, um Arbeitsplätze zu generieren.

80'000 Kontingente?

Präsident in Teilzeit

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Heinz Karrer ist seit August Economiesuisse-Präsident. Sein Mandat wird Teilzeit bleiben, auch wenn er «momentan deutlich mehr investiere». Ende April wird Karrer Verwaltungsrats-Präsident bei Kuoni. Von Anfang an sei klar gewesen, dass der Präsident von Economiesuisse mit mindestens einem Bein fest in der Wirtschaft stehen solle, erklärt er.

Für Heinz Karrer ist die entscheidende Frage, wie die nun geforderten Kontingente umgesetzt werden. «Im Initiativtext steht, die Inititative muss massvoll umgesetzt werden – und dass die wirtschafltlichen Interessen berücksichtigt werden müssen», so der Economiesuisse-Präsident. «Das würde ja bedeuten: So viele Arbeitskräfte bzw. Fachkräfte, wie wir bräuchten, könnten wir auch anstellen.»

Auf die Frage, ob damit die Kontingentshöhe etwa bei rund 80'000 Personen angesetzt werden solle, also der aktuellen Einwanderungszahl, will Karrer nicht konkret werden: «Wir wissen ja: Es waren nicht jedes Jahr 80'000, es gab auch deutlich weniger. Wir sind aber gespannt, ob das Kontingent-System jetzt auch so flexibel ausgestaltet wird.»

Kein Inländer-Vorrang

Von der Forderung der SVP, alle Unternehmen müssten ab sofort bei Neueinstellungen Inländern den Vorrang geben, hält Karrer wenig. Er gehe jedenfalls nicht davon aus, dass die Personalchefs eine solche Regel anwenden würden. Zuerst müsse nun die Initiative umgesetzt werden. «Das wird mit Sicherheit nicht schon morgen der Fall sein», meint Karrer ironisch.

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