Für die Stadt Zürich ist es ein Generationenprojekt: In den kommenden Jahren soll das Hochschulgebiet in der Innenstadt ein neues Gesicht erhalten. Die bestehenden Infrastrukturen genügen den Ansprüchen nicht mehr.
Geplant sind deshalb umfassende Sanierungen und Neubauten, realisiert von Stararchitekten wie «Herzog & de Mauron» oder «Christ & Gantenbein». Damit sollen bessere Voraussetzungen für das Zusammenspiel von Bildung, Forschung und medizinischer Versorgung geschaffen werden.
Die Planung für das Zürcher Mammutprojekt hat am Dienstag nun eine prägende Weiterentwicklung erfahren. Das Hochschulgebiet soll einen grünen Anstrich erhalten. Stadt und Kanton Zürich sowie Universität, ETH und Unispital wollen mit zahlreichen Massnahmen das Stadtklima verbessern.
1. Grüne Fassaden am Universitätsspital
Eine zentrale Massnahme sind Begrünungen beim neuen Universitätsspital. Ein Gebäude soll komplett von Pflanzen umrankt werden. «Das ist einerseits ästhetisch sehr schön, hat aber andererseits auch eine kühlende Wirkung auf das lokale Klima», sagte der Zürcher Baudirektor Martin Neukom (Grüne).
Die grüne Fassade des geplanten Universitätsspitals soll aber nicht nur das Stadtklima, das zusehends wärmer wird, verbessern, sondern auch einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten haben.
Auf dem Dach oder an geeigneten Fassaden des zweiten Uni-Gebäudes sollen zudem Photovoltaikanlagen installiert werden. Damit wollen die Verantwortlichen einen Beitrag leisten, den CO2-Ausstoss der Stadt zu reduzieren.
Baustart für die Gebäude des Universitätsspitals ist voraussichtlich Ende 2021 oder Anfang 2022, die Inbetriebnahme ist im Sommer 2028 vorgesehen.
2. Weiterentwicklung des Universitäts-Forums
Eine Optimierung erfährt auch ein neues Gebäude der Universität Zürich. Das Forum soll ein Ort der Begegnung von Forschenden, Studierenden und der Bevölkerung werden. War in diesem Jahr vor allem die Ausgestaltung und Flexibilität der Räume Thema der Weiterentwicklung, soll sich diese im kommenden Jahr um die Nachhaltigkeit der Gebäudetechnik drehen.
Dieses Projekt soll im nächsten Sommer stehen, sodass 2023 mit dem Bau gestartet und dieser 2028 beendet werden kann.
3. Parkflächen und ein grüner Strassenraum
Mit dem Gloriapark (ehemals Spitalpark) soll das neue Hochschulquartier ein grünes Herz erhalten. Für Baudirektor Martin Neukom «ein guter Beitrag für das Quartier und die Menschen.» Im Zuge der Parkarbeiten müssen zwar einige Parkplätze weichen und 170 Bäume gefällt werden.
Neukom versichert aber, dass diese 170 Bäume wieder gepflanzt werden und der künftige Baumbestand ökologisch wertvoller und klimatisch wirksamer sei als der alte. Weiter soll auch der Strassenraum grüner werden. Mittelinseln mit Bäumen und Tempo 30 im neuen Hochschulgebiet sollen die Sicherheit erhöhen.
Wenig Lärm für Anwohner
Die Umgestaltung des Hochschulgebiets sei wichtig, betonen Stadt, Kanton und die involvierten Institutionen. Es soll aber Wert daraufgelegt werden, dass die Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner in Grenzen gehalten wird. Dies soll mit einem Konzept zur Baustellenlogistik sichergestellt werden. Dieses soll auch dafür sorgen, dass die Bauarbeiten reibungslos ablaufen.