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Maurer beim US-Präsidenten «Ich glaube, mit Trump könnte man auskommen»

Bundespräsident Ueli Maurer hatte am Donnerstag ein Treffen mit US-Präsident Trump. Gesprächsthemen waren die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern und das Schutzmachtmandat für die USA im Iran. Bundesrat Maurer schildert im Gespräch mit SRF-Korrespondent Peter Düggeli seine Eindrücke.

SRF: Sie waren als erster Bundespräsident im Oval Office. Was nehmen Sie von dem Treffen mit?

Ueli Maurer: Es ist der Beweis, dass die Schweiz eine wichtige Rolle spielt in den Beziehungen zu den USA. Wir waren eingeladen und da darf man auch stolz darauf sein.

Ich habe einen sehr positiven Eindruck von Donald Trump.

Was ist ihr Eindruck von Präsident Trump?

Ich habe einen sehr positiven Eindruck – sehr offen, konstruktiv und neugierig. Es war eine gute Diskussion. Also ganz anders als man ihn eigentlich in den Medien darstellt, hatte ich heute das Gefühl.

Das hat ihnen gefallen?

Ja, ich glaube man könnte mit ihm auskommen.

Waren der Iran und die Spannungen am Golf der Grund wieso Sie im Weissen Haus waren?

Nein, das war nicht der Grund. Wir hatten das Treffen eigentlich schon im Januar am WEF abgemacht, mussten es aber ein paarmal verschieben. Nun fand es heute statt. Aber die Schweiz hat natürlich ein Schutzmachtmandat von den USA im Iran. Es geht dabei um zwei Punkte: Den Schutz von amerikanischen Bürgern und um das Offenhalten von Verbindungen. Und auf das konzentrieren wir uns.

Haben Sie ganz konkret eine Hausaufgabe erhalten vom Weissen Haus im Bezug auf die jetzigen Spannungen zwischen Iran und USA?

Wir reden eigentlich nicht über den Inhalt eines solchen Mandats, das muss vertraulich sein, sonst funktioniert es nicht. Aber das Mandat war nicht der Grund wieso ich heute in Washington war.

An der Medienkonferenz haben Sie gesagt, dass Trump offene Ohren für ein Freihandelsabkommen hatte. Sie interpretierten es so, dass jetzt der Start, die Aufnahme von Verhandlungen sein kann. Gehen Sie nun zurück nach Bern und starten den Prozess?

Der Prozess muss ja von beiden Seiten gestartet werden. Wir sind grundsätzlich immer noch am Evaluieren und am Bedingungen festlegen. Die USA sind auf der gleichen Seite. Aber ich denke, nach dem Gespräch und der Motivation und dem Willen zur Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen, könnte es nun schneller gehen, als man bisher gedacht hatte. Aber schneller bedeutet bei einem Freihandelsabkommen immer noch ein Jahr oder mehr bis Details ausgehandelt sind.

Aber jetzt gibt es noch kein Verhandlungsmandat?

Eine halbe Stunde reicht auch nicht um so etwas zu formulieren. So ein Gespräch dient dazu die Stimmung auszuloten. Und die Stimmung gegenüber der Schweiz und für eine Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen ist bei Präsident Trump gut.

Das Gespräch führte Peter Düggeli.

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