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Medienvielfalt in der Schweiz Online-Medien sind die meinungsmächtigste Mediengattung

  • Online-Medien haben 2021 laut einer Studie in der Schweiz erstmals das Fernsehen als meinungsmächtigste Mediengattung abgelöst.
  • Print-Zeitungen haben demnach ebenfalls an Bedeutung verloren.
  • Grosse Marken wie «20 Minuten» und Radio und Fernsehen SRF haben Einfluss eingebüsst zugunsten kleiner Titel.

Wie steht es in der Schweiz um die Medienvielfalt und die Möglichkeit einer freien Meinungsbildung? Dies untersucht Publicom im Auftrag des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom). Bei der Bedeutung für die Meinungsbildung sind Print-Titel ans Ende des Gattungsrankings abgerutscht. Noch hinter Radio und Social Media, wie es im Medienmonitor Schweiz 2021 heisst.

Die jüngste Ausgabe kommt zum Schluss, dass Online im Vergleich zum Vorjahr hinsichtlich Meinungsmacht deutlich profitieren konnte. Neben einem Ausbau der Berechnungsgrundlage machten die Studienautorinnen und -autoren aber Zunahmen auf Kosten traditioneller Verbreitungskanäle aus.

Einerseits geschehe dies innerhalb derselben Medienmarke, indem diese stärker online statt in Print genutzt werde. Dies sei vor allem bei regionalen Medienmarken zu beobachten.

Handy in der Hand. Im Hintergrund Zeitungen
Legende: Immer öfter greifen Schweizerinnen und Schweizer eher zum Handy als zur Zeitung. Keystone/Jean-Christophe Bott

Andererseits gehörten reine Onlinemarken zu den grössten Profiteuren, hiess es in dem 204-seitigen Bericht. Insbesondere Watson.ch, aber auch die untersuchten Newsangebote der SRG. Dagegen waren TV- und Radio-Marken meist rückläufig.

Grosse Marken verlieren an Meinungsmacht

Im Zuge dieser Entwicklungen musste die Mehrzahl der national oder sprachregional grössten Reichweitenmarken 2021 Einbussen bei der Meinungsmacht hinnehmen: Dazu zählten etwa «20 Minuten» (national -4 Prozent), SRF 1 (-9 Prozent), Radio SRF 1 (-7 Prozent), Blick (-21 Prozent), RTS 1 (-8 Prozent) oder La 1ère (-8 Prozent).

Die Studie im Auftrag des Bundes wertete dies als «grundsätzlich erfreulich» für die Meinungsvielfalt. Die grössten Angebote würden zugunsten von kleineren an Bedeutung verlieren. Unter dem Strich bilanzierte die Studie, dass die Voraussetzungen für eine ausgewogene Meinungsbildung in der Bevölkerung gegeben seien.

Audio
Archiv: James Studie 2022 zur Mediennutzung bei Jugendlichen
aus Kultur-Aktualität vom 02.03.2022. Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 51 Sekunden.

Neben dem Online-Boom zeigte die Untersuchung auch insgesamt eine anhaltend überdurchschnittliche Mediennutzung. Zwar ging im letzten Jahr ein kleiner Teil des Anstiegs an Reichweite und Meinungsmacht aus dem Corona-Jahr 2020 wieder verloren. Verglichen mit den Jahren vor der Pandemie nahmen die beiden Werte aber nach wie vor zu.

Immer mehr Alte im SRG-Publikum

Der Medienmonitor beobachtete eine weitere Zunahme des Alters im Publikum vieler etablierter Medienmarken. Besonders stark davon betroffen sind das Fernsehen und die SRG.

Social Media und vor allem Instagram genossen auf der anderen Seite wieder vermehrt die Gunst des jungen Publikums in der lateinischen Schweiz. Online legte vor allem in den mittleren und älteren Alterskategorien der Deutschschweiz zu.

Mehr zum Medienmonitor

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Der Medienmonitor untersuchte zum fünften Mal die Leistungen der Medien für die Meinungsbildung in der Schweiz. Laut dem Bund ist für das Funktionieren von Demokratien eine ausgewogene Meinungsbildung der Bevölkerung essenziell. Dabei erfüllen die Medien als Plattform für Inhalte und Meinungen eine wesentliche Rolle.

Die Studie dokumentierte Kräfteverhältnisse und unternehmerische Verflechtungen im Medienmarkt und berücksichtigte unter anderem 172 Schweizer Medienmarken und zeh Konzerne. Eingeflossen sind auch eine Online-Befragung mit 4700 Personen sowie Branchenstudien.

SRF 4 News, 06.12.2022, 17:00 Uhr;

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