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Mangel bei Medikamenten für Tiere
Aus HeuteMorgen vom 07.07.2023. Bild: Keystone/Gaetan Bally (Symbolbild)
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Medikamentenmangel Grosser Medikamentenengpass in der Tiermedizin

Der Medikamentenmangel verschärft sich nicht nur in der Human-, sondern immer mehr auch in der Veterinärmedizin. Dies kann für Nutz- und Haustiere gefährlich werden.

Blockierte Lieferketten oder Medikamente, die zeitweise überhaupt nicht mehr verfügbar sind, sorgen nicht nur in der Humanmedizin seit Monaten für Probleme. Auch bei der medizinischen Versorgung von Tieren gibt es einen Mangel. Die Lage in der Veterinärmedizin ist möglicherweise sogar noch prekärer.

So schlimm wie jetzt war es noch nie.
Autor: Patrizia Andina Gesellschaft der Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte

«Ich glaube, so schlimm wie jetzt war es noch nie», sagt Patrizia Andina von der Gesellschaft der Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte. Viele Medikamente für Tiere seien aktuell nicht verfügbar. Und es kämen immer wieder neue Engpässe hinzu.

Mangel kann bei Tieren zum Tod führen

Seit dieser Woche gebe es zum Beispiel schweizweit keine Kalziuminfusionslösungen mehr für Kühe, sagt die Tierärztin. Dieses Medikament verabreicht man den Tieren rund um die Geburt, weil viele Kühe dann unter Kalziummangel leiden.

In der Folge kann es bei den Tieren zu Muskellähmung kommen, sagt Andina. «Das kann so weit gehen, dass sogar das Herz aufhört zu schlagen.» Werde dann nicht innerhalb von Stunden eine solche Kalziuminfusion verabreicht, könnten die Kühe sterben.

Ohne Impfung mehr Antibiotikaeinsatz

Auch bei den Impfstoffen gebe es einen Engpass, was ärgerlich sei. Wer etwa mit seinem Hund in die Ferien fahren oder mit dem Pferd an einem Concours teilnehmen will, müsse das Tier vorher geimpft haben, sagt Andina.

Ungeimpfte Tiere muss man eher mit Antibiotika behandeln, und genau das wollen wir ja verhindern.
Autor: Patrizia Andina Gesellschaft der Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte

Überdies würden Tiere auch schlicht krank, wenn sie nicht gegen gewisse Krankheiten geimpft worden seien. «Dann muss man sie eher mit Antibiotika behandeln, und das ist ja genau das, was wir verhindern wollen.»

Die Ursachen für diesen Medikamentenmangel seien bei Mensch und Tier vergleichbar. So würden zu wenig Wirkstoffe produziert und blockierte Lieferketten verschärften den Mangel zusätzlich.

Suche nach Alternativen umständlich

An Ersatzprodukte zu kommen, sei für die Tierärztinnen und Tierärzte schwierig, weil sie nur sehr eingeschränkt Medikamente aus dem Ausland importieren dürften, sagt Andina. «Von Tag zu Tag haben wir irgendwelche Medikamente, die wir nicht mehr von den Firmen bekommen. Da verschwendet man unglaublich viel Zeit bei der Suche nach Alternativen.»

Der Medikamentenmangel ist also auch in der Veterinärmedizin ein grosses Thema. Besserung sei so schnell nicht in Sicht.

HeuteMorgen, 07.07.2023, 06:00 Uhr

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