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Medizinstudium in Zürich 700 statt 430 Studienplätze an der Uni Zürich – wegen Ärztemangel

Mit dem Ausbau der Ausbildung will der Kanton Zürich den Ärztinnen- und Ärztemangel bekämpfen. Ein Ausbauschritt, der kostet.

Der Ausbau der Studienplätze an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich ist gross: Die Zahl soll von heute 430 auf 700 pro Jahr steigen.

Wie die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner an einer Medienkonferenz sagte, wird der Ausbau der Kapazität den Kanton Zürich in der Ausbauphase bis 2036 fast eine halbe Milliarde Franken kosten. Es werde eine Mitfinanzierung durch den Bund und gegebenenfalls durch andere Kantone angestrebt.

Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner vor den Medien.
Legende: Silvia Steiner: «Das Medizinstudium soll exzellent bleiben.» KEYSTONE/Andreas Becker

«Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt und die medizinische Versorgung ist gesichert», sagt Silvia Steiner im Interview gegenüber SRF. Allerdings gebe es einen deutlichen Mangel an Ärztinnen und Ärzten, die in der Schweiz ausgebildet sind. «Das kompensieren wir mit der Rekrutierung von ausländischen Fachkräften.» Diese seien im Ausland ausgebildet worden.

Wir wollen mehr Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz ausbilden.
Autor: Silvia Steiner Bildungsdirektorin Kanton Zürich

Laut der Bildungsdirektion stammen heute rund 40 Prozent der praktizierenden Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland. Konkret: zwei von fünf. «Das wollen wir ändern», sagt Silvia Steiner. «Wir wollen mehr Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz ausbilden.» Damit will der Kanton Zürich einen Beitrag zur Bekämpfung des Ärztemangels leisten. Laut Studien könnten bis 2040 schweizweit zwischen 5500 und 8700 Ärztinnen und Ärzte fehlen.

Ausbau der Infrastruktur nötig

Mit dem Ausbau der Studienplätze an der Universität Zürich soll auch das Medizinstudium überarbeitet werden. «Die 270 neuen Plätze kann man mit den bisherigen Lehr- und Lernformaten nicht stemmen», sagt Silvia Steiner. «Auch nicht mit der bisherigen Infrastruktur.» Deshalb müsse da investiert und das ganze Medizinstudium neu gedacht werden. «Es braucht ein praxisorientiertes, digitales und technisch hochstehendes Curriculum.» Das Studium solle exzellent bleiben.

Zudem sollen Schwerpunkte in jenen Bereichen gesetzt werden, in denen eine ärztliche Unterversorgung bereits heute besteht oder sich in Zukunft abzeichnet, beispielsweise in der Hausarztmedizin oder der Psychiatrie.

Start im Jahr 2030

Für den Ausbau der Kapazitäten sind unter anderem zusätzliche Ausbildungsflächen im Umfang von rund 24'000 Quadratmetern sowie zehn neue Professuren mit insgesamt rund 140 Vollzeitstellen erforderlich. Das erste Medizinstudium mit 700 statt 430 Plätzen soll im Jahr 2030 starten.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 23.9.2025 , 12:03 Uhr ; 

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