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Coronavirus: Gesundheitsdirektion Zürich passt Testkriterien an
Aus Schweiz aktuell vom 02.04.2020.
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Mehr Coronavirus-Tests «Da wir in Zürich genügend Tests haben, gehen wir voran»

Der Kanton Zürich hat Covid19-Testkapazitäten vorrätig. Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) lässt deshalb ab heute mehr testen, als die BAG-Richtlinien vorsehen – sie will so viele Tests durchführen lassen wie möglich. Und hofft, dass das BAG nachzieht.

Natalie Rickli

Natalie Rickli

Gesundheitsdirektorin des Kantons Zürich (SVP)

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Natalie Rickli war von 2007 bis 2019 Nationalrätin. Im März 2019 wurde die SVP-Politikerin in den Zürcher Regierungsrat gewählt und übernahm die Gesundheitsdirektion. Natalie Rickli wuchs in Riet bei Neftenbach auf, heute lebt die 44-Jährige in Winterthur.

SRF News: Zürich hat ein neues Testregime beschlossen. Was ändert sich?

Natalie Rickli: Es sind mehr Tests verfügbar, aber auch mehr Testkapazitäten in den Laboren. Darum testen wir in Zürich ab sofort auch Personen, die keine Symptome haben. Und es ist wichtig, die besonders vulnerablen Personen zu testen. Wir erlauben allen Spitälern, alle Patienten zu testen. Wir wollen hier vorangehen. Es geht um Patientensicherheit, und auch Mitarbeiter haben diesen Wunsch geäussert.

Wie war es denn bis gestern, was war das alte Regime der Spitäler?

Zürich hat sich konsequent an das Testregime des Bundes gehalten und das ist auch sinnvoll. Weil wir aber festgestellt haben, dass in den letzten Tagen mehr Kapazitäten da waren, um Tests durchzuführen, können wir wenigstens in den Spitälern mehr testen. Auch das BAG ist ja daran, seine Richtlinien zu überarbeiten. Ich möchte aber auch sagen: Wir haben im Moment zu wenige Tests, um alle ohne Symptome flächendeckend zu testen.

Sie haben es angesprochen: Das BAG sagt im Moment noch, nur wer Symptome aufweise, solle getestet werden. Gehen Sie weiter als das BAG?

Wir gehen etwas weiter. Da sind wir im Kanton mit unseren 1.5 Millionen Einwohnern besonders gefordert – eben weil wir feststellen, dass wir mehr testen können.

Man kann nicht sagen ‹wir haben jetzt mehr Tests› und dann geht tagelang nichts – wir machen damit natürlich auch einen gewissen Druck. Aber nochmals: Die BAG-Richtlinien sind richtig, das BAG macht sich diese Gedanken jetzt auch und ich bin sicher, dass Bern ungefähr das machen wird, was wir in Zürich entschieden haben – vielleicht auch noch etwas darüber hinaus.

Welche Argumente sprechen dafür, dass man jetzt die Tests ausweitet?

Einerseits wollen wir die Patienten, die wegen etwas Dringlichem im Spital sind, besser schützen – aber auch die Mitarbeitenden. Darüber hinaus wollen wir Erkenntnisse gewinnen: Wie stark ist die Verbreitung des Virus momentan, sind die Leute positiv oder negativ, haben sie Symptome und wenn ja, welche. Dieses Wissen kann man auch einfliessen lassen in all die wissenschaftlichen Studien.

Wenn dennoch Testkits übrig bleiben und auch die Labors noch Kapazitäten haben – würden Sie dann noch mehr testen lassen?

Wenn genügend Tests da sind, auch Kapazitäten bei Tests und in den Labors, dann denken wir daran, das auszuweiten. Zuerst zum Beispiel in Alters- und Pflegeheimen, auch bei Spitex-Mitarbeitenden. Dazu sind wir im Austausch mit dem BAG, das ja in den nächsten Tagen auch die Kriterien anpassen will. Und wir hoffen natürlich, dass wir am Ende wieder gleiche Kriterien haben. Für uns war jetzt einfach wichtig: Da wir in Zürich genügend Tests haben, gehen wir voran, um die besonders gefährdeten Personen zu schützen.

Gehen Sie so weit, wie das Epidemiologen fordern: «Testen, testen, testen»?

Die Strategie «testen, testen, testen» – und zwar flächendeckend – ist momentan noch nicht möglich, dazu haben wir zu wenige Tests. Aber es ist schon mal sehr positiv, dass wir überhaupt ausweiten können. Man muss Ruhe bewahren und Schritt um Schritt weitergehen. Sollten wir einmal genügend Tests haben, sollten wir das unbedingt ausweiten.

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Rickli: «Falsch wäre, wenn wir jetzt alle testen würden. Dafür haben wir zu wenig Tests.»
Aus News-Clip vom 02.04.2020.
abspielen. Laufzeit 29 Sekunden.

Das Gespräch führte Simon Hutmacher.

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