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Mehr Migration, mehr Miete Menschen mit Migrationshintergrund zahlen zehn Prozent mehr Miete

  • Die Schweizer Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist im Schnitt finanziell schlechter gestellt als diejenige ohne.
  • Die Mietpreise für die gleiche Fläche sind zehn Prozent höher. Das geht aus den neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik hervor.
  • Jede fünfte Person mit Migrationshintergrund hat hierzulande Mühe, am Ende des Monats finanziell über die Runden zu kommen – bei Menschen ohne Migrationsgeschichte sind es dagegen nur sieben Prozent.
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Aus dem Archiv: Wenig Chancengleichheit mit Migrationshintergrund
Aus Tagesschau vom 19.08.2019.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 11 Sekunden.

Personen mit Migrationshintergrund zahlen nicht nur mehr Miete, ihre Wohnungen sind zudem beengter, lärmiger und weniger bequem. Dies geht aus den neuesten Integrationsstatistiken des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.

Durchschnittlich bezahlten Personen ohne Migrationshintergrund 15.60 Franken pro Quadratmeter Wohnraum im Jahr 2019. Ohne Schweizer Wurzeln kostete der Quadratmeter 1.60 Franken mehr.

Gleiche Wohnfläche, höhere Miete

Da Personen mit Migrationshintergrund auch signifikant schlechter verdienten, kompensierten sie den überhöhten Mietpreis mit einer Reduktion ihres Wohnraums: Eingewanderte beanspruchten im Schnitt 32 Quadratmeter pro Person, während Schweizer ohne Migrationshintergrund 45 Quadratmeter zur Verfügung hatten – also 40 Prozent mehr.

«Der Migrationsstatus ist jedoch keinesfalls der einzige erklärende Faktor für die festgestellten Unterschiede zwischen diesen Bevölkerungsgruppen. Andere Variablen wie das Alter oder das Bildungsniveau können ebenfalls einen Einfluss haben», schreibt BFS.

Ein Problem auf allen Bildungsstufen

Menschen mit Migrationshintergrund, die nur die obligatorische Schule oder die Sekundarstufe II besucht haben, sind doppelt so oft mit Geldsorgen konfrontiert: Während knapp 15 Prozent der Einheimischen mit Schweizer Wurzeln Probleme haben, über die Runden zu kommen, sind es fast 30 Prozent bei Personen mit Migrationshintergrund. Auf der Sekundarstufe sind es 8.6 gegenüber 17.6 Prozent.

Prozentual am wenigsten nützt die tertiäre Bildung denjenigen, die «nicht von hier» sind: Selbst mit Hochschulabschluss haben elf Prozent der Einwohner mit Migrationshintergrund Probleme, sich finanziell über Wasser zu halten, während nur 3.6 Prozent der Personen mit Schweizer Wurzeln und Uni- oder Fachhochschulbildung dieses Schicksal ereilt. Jedoch hat sich das Risiko von ausländischen Primarschulabgängern, am Monatsende knapp bei Kasse zu sein, gegenüber gleich schlecht ausgebildeten Schweizern in den letzten zehn Jahren leicht verringert.

Grosses Vertrauen in Gleichberechtigung

Trotz ihrer statistisch nachgewiesenen Benachteiligung fühlen sich Personen mit ausländischen Wurzeln Schweizern chancenmässig beinahe ebenbürtig: Während 73 Prozent der Schweizer mit einheimischen Wurzeln der Meinung sind, Ausländer sollten dieselben Chancen haben wie sie, stellen 76.7 Prozent der Einwohner mit Migrationshintergrund diese Forderung. Wenn es ums Vertrauen ins System geht, stehen Eingewanderte sogar stärker zu den Institutionen als Einwohner mit Schweizer Wurzeln.

Auch zum Thema Multikulturalität gehen die Ansichten gar nicht so weit auseinander: 70.6 Prozent der Schweizer ohne Migrationshintergrund stimmen voll und ganz folgender Aussage zu: «Die Vielfalt an Nationalitäten und Kulturen stellt eine Bereicherung unseres Landes dar.» 80.2 Prozent derjenigen, die Wurzeln in anderen Ländern haben, würden das ebenfalls unterschreiben. In beiden Lagern steigt die Zustimmung mit zunehmender Bildung.

SRF 4 News, 27.07.2021, 12 Uhr;

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