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Mehrere Lawinenunglücke Drei Gebirgsspezialisten der Armee nahe Lenzerheide verschüttet

  • Oberhalb von Lenzerheide (GR) sind drei Gebirgsspezialisten der Armee von einer Lawine verschüttet worden. Einer von ihnen wurde schwer verletzt und befindet sich in kritischem Zustand.
  • Im Engadin bei Scuol (GR) ging ebenfalls eine Lawine nieder. Ein Mann kam dabei ums Leben.
  • Im Wallis wurden zwei Langläufer auf einer Loipe bei Oberwald (VS) verschüttet.

Auf der Seite Lenzerheide des Underfürggli waren drei Gebirgsspezialisten der Armee dabei, ein Schneeprofil zu erstellen. Sie befanden sich abseits der Skipiste. Dabei wurden sie von der Lawine verschüttet, wie das VBS mitteilte.

Zivilpersonen konnten die drei Männer bergen. Sie wurden mit dem Helikopter in ein Spital geflogen. Der Schwerverletzte befindet sich nach Angaben der Armee in kritischen Zustand. Er habe operiert werden müssen, hiess es in der Mitteilung. Die beiden anderen Männer blieben unverletzt, sie müssen aber zur Beobachtung bis Freitag noch im Spital bleiben.

Abrisskannte einer Lawine
Legende: Die Abrisskante der grossen Lawine oberhalb der Lenzerheide, welche die drei Gebirgsspezialisten verschüttet hat. Keystone

Die drei Verunfallten sind Durchdiener des Gebirgsspezialisten Bereitschafts-Detachements der Armee. Sie führten nach Angaben der Armee für das Institut für Schnee und Lawinenforschung (SLF) Messungen durch.

Das Erstellen von Schneeprofilen, die zur Beurteilung der Lawinengefahr benötigt werden, gehört zu den Kernaufgaben der Gebirgsspezialisten. Die Militärjustiz hat eine Untersuchung eingeleitet.

Lawinenopfer bei Scuol

Auch im Engadin kam es zu einem Lawinenunglück. Hier starb ein 40-jähriger Skifahrer am Vormittag abseits der Piste im Skigebiet von Scuol (GR).

Der Skifahrer sei alleine im Gebiet Mot da Ri unterwegs gewesen, teilte die Kantonspolizei Graubünden mit. Um 10 Uhr befuhr er einen Osthang ausserhalb der Piste. Dabei wurde er von einer Lawine erfasst und verschüttet. Die Retter rückten zwar unmittelbar aus, doch ein Notarzt der Rega konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Ein Care-Team betreute die Angehörigen des 40-Jährigen, die sich ebenfalls im Skigebiet aufhielten.

Achtung: Vielerorts droht erhebliche Gefahr

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Das Schnee- und Lawinenforschungsinstitut (SLF) schreibt in seinem aktuellen Lawinenbulletin von «vielerorts mächtigen Neu- und Triebschneeschichten».

Die Auslösung von Lawinen durch Personen seien in allen Regionen, ausser auf der Alpensüdseite, leicht möglich. Am Donnerstag seien zahlreiche grosse Lawinen durch Personen oder durch Lawinensprengungen ausgelöst worden.

Die Lawinengefahr nimmt gemäss SLF bis Sonntag langsam ab. Die Situation beruhige sich aber besonders an Schattenhängen nur langsam. «Besonders in den inneralpinen Gebieten bleiben die Verhältnisse für Schneesport abseits der gesicherten Pisten heikel.»

Sportler auf Langlaufloipe mitgerissen

Und auch im Wallis kam es zu einem Lawinenniedergang. Auf einer Langlaufloipe in Oberwald in Goms (VS) sind am Mittag zwei Wintersportler von einer Lawine mitgerissen worden. Die Frau und der Mann konnten von Drittpersonen aus den Schneemassen befreit werden. Sie wurden mit einem Helikopter der Air-Zermatt ins Spital Visp geflogen, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte.

Die beiden wurden nicht lebensgefährlich verletzt. Die Lawine löste sich gegen 13 Uhr in Oberwald auf einer Höhe von 2100 Metern über Meer und verschüttete dabei die Langlaufloipe.

SRF4 News, 03.02.2022, 17:00 Uhr ; 

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