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Millionenschaden angerichtet 45-Jährige aus Elgg ZH soll mehrere Brände gelegt haben

Die Angst und die Verunsicherung waren riesig, als es 2024 immer wieder brannte im Städtchen. Heute steht die Beschuldigte vor Gericht.

Zwischen März und Juli 2024 brannte es immer wieder lichterloh in Elgg. Beim grössten Feuer, das Mitte März im Dorfkern gelegt wurde, wurden zwei unbewohnte Scheunen zerstört. Das Feuer griff auf angrenzende Wohnhäuser über, so dass mehrere Häuser beschädigt wurden.

Ein komplett vom Feuer zerstörtes Haus, das Dach ist weg, die Scheune daneben verkohlt
Legende: Der Grossbrand zerstörte im März 2024 mehrere Häuser im Dorfzentrum von Elgg. Keystone/Ennio Leanza

40 Personen mussten evakuiert werden, verletzt wurde niemand. Die Angst und die Verunsicherung im Dorf waren jedoch gross. Im Sommer 2024 wurde eine 45-jährige Frau verhaftet.

Stimme der toten Katze gehört

Rund ein Jahr später kommt es heute zum Prozess am Bezirksgericht Winterthur. Die Frau ist zum Teil geständig. Laut Medienberichten habe sie kurz vor der Brandserie ihren Job verloren. Zudem leide sie an psychischen Problemen. In der Anklageschrift steht, sie habe zwei Tage nach dem Tod ihrer Katze eine Stimme gehört, die ihr gesagt habe, dass sie die Katze zurückbekomme, wenn sie ein Feuer lege.

Feuer griff auf umliegende Liegenschaften über

Weil die Frau überzeugt gewesen sei, dass die Stimme real sei, legte sie den ersten Grossbrand. Das Feuer griff in auf die umliegenden bewohnten Gebäude über, so dass fünf Gebäude massiv beschädigt wurden. Dadurch habe sie das Leben anderer Menschen gefährdet, so die Staatsanwaltschaft.

Im Vordergrund ein alter Brunnen und ein Feuerwehrmann, der aufräumt. Dahinten ein Haus, das vom Feuer zerstört wurde.
Legende: Ein Feuerwehrmann räumt nach dem Grossbrand auf. Mehrere Dutzend Personen mussten evakuiert werden. Keystone/Ennio Leanza

Der Frau werden vier Brände angelastet, in vier Fällen blieb es bei versuchter Brandstiftung. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über zwei Millionen Franken.

Die mutmassliche Brandstifterin ist mehrheitlich geständig. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von drei Jahren. Sie soll zugunsten einer stationären Massnahme aufgeschoben werden, weil ein Gutachten der Beschuldigten eine verminderte Zurechnungsfähigkeit attestiert.

Bis zum Gerichtsurteil gilt die Unschuldsvermutung.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 10.9.2025, 6:31 Uhr ; 

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