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Job-Tinder fürs Gastgewerbe zieht nicht
Aus HeuteMorgen vom 21.12.2021. Bild: Keystone-SDA
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Mitarbeitertausch ist ein Flop Tessiner Hotels fürchten Bündner Konkurrenz

Mit der Idee des «Mitarbeiter-Sharing», also Mitarbeitende zu teilen, versuchten Bündner und Tessiner Hoteliers in den letzten sechs Jahren, das Problem der saisonalen Arbeitslosigkeit zu lösen. Unterstützung bekamen sie dabei von Wissenschaftlern der Fachhochschule Chur, den beiden Kantonen und vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. Denn die Tatsache, dass viele Tessiner Kellner im Winter Arbeitslosengelder beziehen und ihre Bündner Kolleginnen im Sommer, belastet auch die Staatskasse.

Theoretisch gut, praktisch weniger

Funktionieren sollte es ähnlich wie eine Partnerschaftsbörse: Auf einer speziellen auf das Hotelgewerbe ausgerichteten Plattform sollten sich Hoteliers und Stellensuchende einfach finden. Für die Arbeitgeberin im Engadin eine gute  Möglichkeit, im Herbst ohne grossen Aufwand zu einem neuen Mitarbeiter zu kommen, der bald seine Saison im Tessin abschliesst, weil dort das Hotel zumacht. Eine theoretisch gute Möglichkeit, die den Praxistest aber nicht bestanden hat.

Dafür gebe es viele Gründe, sagt Damien Yerly, Chef Arbeitsmarkt und Integration beim Staatssekretariat für Wirtschaft Seco: «Das Projekt war leider zu wenig bekannt. Zudem war es für die Hoteliers mit Mehraufwand verbunden, da sie sich auf der Plattform melden mussten.» Darum sei das Projekt wohl gescheitert, so der Experte vom Seco weiter.

Idee floppte vor allem im Tessin

Am Projekt mitgemacht hatten nur relativ wenig Betriebe, im jährlichen Schnitt rund 40, die meisten davon aus dem Kanton Graubünden.  Tessiner Hoteliers zögerten offenbar mitzumachen, aus Angst, dass ihre Mitarbeiterinnen in den Kanton Graubünden abspringen könnten, heisst es im Abschlussbericht.

Als Arbeitskräfte profitierten die Tessinerinnen und Tessiner hingegen mehr von der Möglichkeit im Winter in Graubünden zu arbeiten als umgekehrt. Riesig jedoch war auch die Nachfrage bei den Tessiner Arbeitnehmenden nicht. Sprachprobleme oder familiäre Verpflichtungen sind Hinderungsgründe. Das Ziel von jährlich 200 abgeschlossenen Arbeitsverträgen wurde somit weit verfehlt. Unter dem Strich hat das Pilotprojekt mehr gekostet als die Arbeitslosenversicherung gespart hat. Darum wird es per Ende Jahr beendet.

SRF 4 News, Heute Morgen vom 21.12.2021; 06:00

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