Das Wichtigste in Kürze:
- In Zürich und Genf schickt der TCS seit Mai in einem Pilotprojekt Pannenhelfer mit dem E-Bike statt mit dem Auto auf Patrouille.
- Der Pilotversuch war erfolgreich: Die Patrouilleure erreichen die Pannenfahrzeuge im Schnitt schneller als mit dem Auto.
- Der TCS führt darum den Pannendienst per E-Bike definitiv ein.
Wenn die E-Bike-Patrouille des TCS ausrückt, gibt es häufig erstaunte Reaktionen. Die Kunden erwarten einen grossen Pannenwagen, stattdessen steht ein Velo mit knallgelbem Anhänger vor ihnen. Und das soll in Zürich und Genf künftig Alltag sein. Nach einer Pilotphase, die von Mai bis Ende September dauert, wird der TCS die E-Bike Patrouille ab Mai 2018 definitiv einführen. Dies in Ergänzung zur bestehenden Fahrzeugflotte.
«Situation schnell entschärfen»
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Die Begründung des TCS: «Mit den Resultaten aus dem Pilotversuch sind wir sehr zufrieden. Wir wollen schneller beim Kunden sein und die Situation möglichst schnell entschärfen. Diesbezüglich hatten wir sehr gute Kundenrückmeldungen», sagt Sandro Hasenfratz, Leiter des Pilotprojekts beim TCS, zum SRF Konsumentenmagazin «Espresso».
Im Stossverkehr schneller beim Kunden
Im Morgenverkehr und nach Feierabend geht in den Strassen der Städte häufig nur noch wenig. Die Pannenfahrzeuge kommen zu den Hauptverkehrszeiten bloss mit rund 13 km/h vorwärts und stehen häufig im Stau. Ein E-Bike schafft 25 km/h und kommt dank Velowegen häufig flüssiger voran. Zudem schone die E-Bike-Patrouille die Umwelt, argumentiert der TCS.
Für (fast) jeden Fall gerüstet
Die E-Bike-Patrouillen beheben nicht nur Pannen an Velos, sondern vor allem an Autos und auch an Motorrädern. Rund 70 Kilogramm schleppt ein Velo-Pannenhelfer im Anhänger mit. Reifen wechseln, Batterien überbrücken, eine Motordiagnose durchführen, Zündungsprobleme beheben, Türen öffnen – all das ist mit dieser Ausrüstung möglich. Einzig Ersatzteile und neue Batterien hat die E-Bike-Patrouille nicht dabei.
Dank zweier Akkus kommen die E-Bike-Pannenhelfer des TCS pro Tag rund 80 Kilometer weit. Einsätze in weiteren Distanz oder in steilem oder hügeligem Gebiet sind trotzdem nicht vorgesehen.
Durchwegs positive Reaktionen
E-Bike-Patrouilleur Stephan Kunz, den «Espresso» bei einem Einsatz begleitete, erlebt seine Einsätze als sehr positiv. Es vergehe fast kein Tag, an dem er auf der Strasse nicht angesprochen werde. Und tatsächlich: Er und sein knallgelber TCS-Veloanhänger fallen auf. Überall wo Stephan Kunz auftaucht, blicken ihm die Passanten mit einem Lächeln nach. Und auch die Kunden, denen der junge Automechaniker an diesem Tag per E-Bike hilft, sind zufrieden.
Ein älterer Herr wendet allerdings ein: «Falls ich einen Schaden gehabt hätte, bei dem schlussendlich doch noch der Abschleppwagen hätte kommen müssen – ich weiss ich nicht, wie ich dann reagiert hätte...» So ein Fall ist Stephan Kunz bis jetzt nur einmal passiert. Der Kunde nahms sportlich.