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«Monster Jam» im Hallenstadion Nach Vergiftungsfall: Monstertruck-Show in Zürich auf der Kippe

  • Ende April soll im Zürcher Hallenstadion die Show «Monster Jam» stattfinden.
  • Der aus den USA stammende Motorsport-Event mit Monstertrucks ist umstritten.
  • In Hamburg wurde der Anlass wegen zu hoher Abgas-Werte abgebrochen. Ein 11-jähriger Bub musste wegen einer Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung hospitalisiert werden.

«Good News» holte die in den USA sehr populäre Show schon vor vielen Jahren in die Schweiz. Die einen finden die Trucks mit den lauten Motoren und riesengrossen Reifen faszinierend, die anderen sehen sie kritisch.

Ein Monstertruck überfährt mehrere Schrott-Autos.
Legende: Wenn Motoren röhren und Monstertrucks Schrottautos überfahren: Das ist der in den USA sehr populäre «Monster Jam». Reuters/Archiv//Faisal Al Nasser

Tatsache ist, dass in Hamburg bereits die erste Vorstellung zunächst unterbrochen werden musste. Die CO-Konzentration war zu hoch. Nachmessungen der Hamburger Feuerwehr bestätigten dies, der Anlass konnte nur noch in reduzierter Form fortgesetzt werden. Als dann ein 11-Jähriger ins Spital gebracht werden musste, wurde der Event komplett abgebrochen, die weiteren Shows in Hamburg wurden abgesagt. Nach dem Vorfall wollen die Organisatoren nun die Ursachen abklären und nötige Massnahmen ergreifen, damit solche Vorfälle verhindert werden können.

Tödliche Unfälle in Mexiko und den Niederlanden

Der Event kommt nun ins Zürcher Hallenstadion. Dort sind vier Shows geplant. Diese sind offenbar beliebt: Die Veranstalter haben noch einen Zusatz-Anlass geplant. Bei «Good News» herrscht nach dem Vorfall in Hamburg offenbar Verunsicherung. Bis am Montagabend konnte SRF niemand sagen, ob die Shows nun wie geplant stattfinden können oder abgesagt werden müssen.

Dass die Events mit 1500 PS starken Monstertrucks nicht nur der Gesundheit schaden, sondern gar gefährlich sein können, hat sich in der Vergangenheit gezeigt: 2008 starben in Mexiko acht Menschen, als ein Monstertruck ins Publikum krachte. 2014 starben bei einem Unfall in den Niederlanden drei Menschen.

CO-Vergiftungen sind heimtückisch

Kohlenmonoxid-Vergiftungen sind laut dem Lungenspezialisten und Chefarzt für Innere Medizin im Spital Uster, Daniel Franzen, sehr heimtückisch: «Man spürt es lange nicht. Man bekommt keine Atemnot, wie man sich vielleicht vorstellen könnte. Das Gas verursacht Kopfschmerzen, Verwirrung, Schwindel und Sehstörungen. Erst später kommt es dann zu sehr gefährlichen Symptomen wie Herzrhythmusstörungen. Aber zu Beginn sind es wirklich nur Kopfschmerzen und Schwindel.»

Ob die Lüftung im Hallenstadion ausreicht, um mögliche Vergiftungen zu verhindern, wird abgeklärt. Bist dann steht das «Monster Jam», das schon Tausende Motorfans angezogen hat, auf der Kippe.

Schweiz Aktuell, 09.04.2024, 19:00 Uhr ; 

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