Zum Inhalt springen

Mordfall in Marokko Verhafteter Schweizer ist ein Genfer Konvertit

  • Der Schweizer, der am Samstag in Marokko im Zusammenhang mit dem Mord an zwei Touristinnen festgenommen wurde, stammt aus Genf.
  • Der Mann ist 25 Jahre alt und war zuletzt im Quartier Onex registriert.
  • Mehrere Schweizer Quellen haben seine Identität gegenüber SRF bestätigt.

Der spanisch-schweizerische Doppelbürger war 2011 zum Islam konvertiert. Fortan nannte er sich «Abdallah». Er wird dem islamistischen Milieu in Genf zugerechnet.

Der Mann steht gemäss Recherchen von SRF in Verbindung mit zumindest einem Genfer, der sich in Syrien und Irak der Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) angeschlossen hat.

Polizeilich in Genf bekannt

Wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) bestätigt, war er der Genfer Polizei wegen kleinkrimineller Delikte zwischen 2007 und 2013 bekannt. So namentlich wegen Drogendelikten, Diebstahls, Einbruchs, Hausfriedensbruchs und häuslicher Gewalt.

Bevor der Verdächtigte sich 2015 in Marokko niederliess, hatte er offenbar auch Reisen nach Libyen und Tunesien unternommen. Das Fedpol bestätigt, dass der Mann die Schweiz verlassen habe, nachdem bei ihm der Verdacht auf Radikalisierung bestanden habe.

Hauptverdächtige bekennen sich zum IS

Box aufklappen Box zuklappen

Der schweizerisch-spanische Doppelbürger war am Samstag in Marrakesch im Zusammenhang mit dem Mord an zwei skandinavischen Rucksacktouristinnen verhaftet worden. Die beiden Frauen waren Mitte Dezember enthauptet worden. Die Leichen der 24-jährigen Dänin und ihrer vier Jahre älteren norwegischen Freundin wurden am 17. Dezember in einer einsamen Gegend des Atlas-Gebirges gefunden.

Inzwischen wurden 18 Menschen wegen mutmasslicher Verbindungen zu der Tat festgenommen. Die vier Hauptverdächtigen in dem Fall wurden in Marrakesch gefasst. Die Männer hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue geschworen. Offenbar hatten sie aber keinen direkten Kontakt zur Führung der sunnitischen Fanatiker in Syrien und im Irak.

Meistgelesene Artikel