Die Bergungsarbeiten für das Flugzeug, das am 28. Juli im Vierwaldstättersee versunken war, begannen in den Morgenstunden. Bis am Vormittag wurde es bis auf etwa 15 Meter unter der Wasseroberfläche angehoben. Dort wurde das Flugzeug bereit gemacht, um aus dem Wasser gehievt zu werden. «Wir sind insgesamt sehr zufrieden», sagt Kilian Arnold, der Einsatzleiter der Luzerner Polizei. Dank optimaler Vorbereitung habe alles geklappt.
Hoffnung auf neue Hinweise
«Wir erhoffen uns neue Erkenntnisse zum Unfallhergang», sagt Martin Pohl, Untersuchungsleiter Aviatik bei der Sust, der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle. Ein weiterer Grund, das Flugzeug zu heben, sei der Umweltschutz. «Der Tank des Flugzeugs ist noch gefüllt mit Kerosin.»
Die Kosten für die Bergung schätzt Martin Pohl auf einen tiefen sechsstelligen Betrag. Bezahlen müsse das der Flugzeugbesitzer respektive seine Versicherung. Das Flugzeug selbst sei wohl nicht mehr zu retten, «aber das ist Sache des Eigentümers».
Notwasserung nach wenigen Minuten Flug
Die Maschine, eine Daher TBM-940, war am Unglückstag Ende Juli in Buochs NW gestartet und wollte nach Burg Feuerstein in Deutschland fliegen.
Die Propellermaschine setzte nach rund drei Minuten Flug nördlich des Bürgenstocks im See auf. Das einmotorige Turboprop-Flugzeug sank rund 100 Meter tief auf den Seegrund ab und steckte Nase voran im Seeschlick.
Die beiden Flugzeuginsassen wurden von der Kantonspolizei Nidwalden geborgen. Der 78-jährige Pilot blieb unverletzt, die 55-jährige Mitfliegerin musste mit Verletzungen ins Spital eingeliefert werden.
Rund eine Woche vor der Bergung hatte die Luzerner Polizei auf dem Vierwaldstättersee – zwischen Kehrsiten NW und Hertenstein LU – eine Sperrzone errichtet. Das betroffene Gebiet umfasst ein Quadrat von rund 500 Metern Seitenlänge. Die Sperrung galt sowohl auf als auch unter Wasser.