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Nach Aktionärs-Nein «Nicht einfach Kopf in den Sand stecken»

Die Aktionäre der Walliser Saastal-Bergbahnen haben eine Kapitalerhöhung abgelehnt. «Wie es weitergeht, weiss ich auch nicht», sagt Verwaltungsratspräsident Pirmin Zurbriggen.

Nach dem Nein der Generalversammlung zur Kapitalerhöhung bleibt ein Scherbenhaufen zurück. Dabei wären die Saastal-Bergbahnen dringend auf neues Geld angewiesen. Selbst Verwaltungsratspräsident Pirmin Zurbriggen ist ratlos.

Pirmin Zurbriggen

Verwaltungsratspräsident Saastal-Bergbahnen

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Der ehemalige Skirennfahrer Pirmin Zurbriggen ist Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Saastal - Saas-Fee.

SRF News: Bei den Saastal-Bergbahnen bleibt alles beim Alten: Es gibt weder einen Kapitalschnitt noch neues Aktienkapital. Und auch ihr Finanzbedarf bleibt beim Alten. Was passiert jetzt?

Pirmin Zurbriggen: Ich finde es sehr schade, dass die Aktionäre nicht auf unseren Antrag des Verwaltungsrates eingetreten sind und in dieser Form die Türe offen zu lassen für mögliche Investoren. Wir hatten einige interessante Investoren, die wir auch nicht namentlich erwähnen konnten, aber die wirklich Interesse gezeigt hatten. Das fällt natürlich jetzt dahin. Wie es weitergeht, weiss ich auch nicht.

Grossaktionäre Edmond Offermann hat unbedingt keine dritten Geldgeber dabei haben wollen und die Aktienmehrheit für sich beansprucht – im Zusammenhang mit seinem Angebot von etwa zwölf Millionen Franken. Ist es auch daran gescheitert?

Es war einfach ein bisschen mit der Brechstange in die Sitzung zu fahren. Und wir haben Edmond Offermann versucht zu überzeugen, dass man mit einer verschiedenen Kapitalabdeckung und verschiedenen Investoren besser fahren würde. Aber er war davon nicht überzeugt. Und: Er hat das in dieser Form rigoros abgewürgt, dass er von dem nichts wissen und alleiniger Hauptaktionär werden wollte bei den Saastal-Bergbahnen.

Möglicherweise werden Sie dann von der Realität überholt, denn die Aktie ist massiv überbewertet. Die Gesellschaft muss sich überlegen, wie sie in die Zukunft geht.

Das wird nun wirklich die Frage sein. Ich denke, man kann jetzt nicht einfach den Kopf in den Sand stecken. Ich glaube, die Leute, die jetzt in dieser Form das anders sehen, die sollten dann auch diese Verantwortung übernehmen – und schliesslich schauen, wie wir weiterkommen. Ich glaube, der Verwaltungsrat wird sich generell Fragen stellen müssen – und auch schauen, wie es weitergeht. Im Moment kann ich das im Detail nicht beurteilen.

Sind Sie noch mit an Bord, wenn das weitergeht? Sie haben gesagt, sie hätten sechs Jahren gekämpft und nun einen Scherbenhaufen. Was heisst das für Sie persönlich?

Das stimmt. Ich habe sechs Jahre gekämpft. Wir sind von roten, roten Zahlen heute in eine kleine schwarze Zahl vorgestossen. Das freut mich wahnsinnig. Und wir haben dadurch auch Interessierte erhalten. Das sieht nun ein bisschen anders aus. Nach der Generalversammlung sind im Moment Emotionen vorhanden. Ich werde mir gut überlegen, was ich dann selber in der Zukunft mache.

Das Gespräch führte Christian Strübin.

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