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Nach Ausbildungsoffensive Grosser Run auf den Pflegefachberuf

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Jahren kämpfen Spitäler und andere Gesundheitseinrichtungen in der Schweiz gegen einen Mangel an Pflegepersonal.
  • In den vergangenen Jahren haben sie daher viel in die Ausbildung investiert.
  • Diese Anstrengungen haben sich offenbar gelohnt: Dieses Jahr haben sich 4500 Jugendliche für eine Lehre als Fachperson Gesundheit entschieden. 2010 waren es noch 3000.
  • Die Spitäler können längst nicht alle Bewerbungen berücksichtigen.

Die Zahl der Jugendlichen, die sich zur Fachperson Gesundheit (FaGe) ausbilden lassen wollen, ist seit 2010 um fast 50 Prozent gestiegen. Mehr als 4500 Jugendliche haben sich dafür entschieden, in Spitälern, Kliniken, Pflege- oder Behinderten-Einrichtungen zu arbeiten.

Anstrengungen der Spitäler fruchten

Dass so viele Jugendliche diese Ausbildung wählen, habe damit zu tun, dass die Betriebe in den letzten Jahren viel in die Lehre investiert hätten, sagt Urs Sieber, Geschäftsführer von OdA-Santé, der Dachorganisation der Ausbildung Gesundheit. Für die Jugendlichen sei das Zwischenmenschliche wichtig.

Beziehung, Verantwortung und auch Vertrauen sind für die Jungen ganz wichtig und damit auch interessant.
Autor: Urs Sieber Geschäftsführer von OdA-Santé

«Sie arbeiten mit Menschen, übernehmen Verantwortung und sie erarbeiten sich eine Beziehung. Wir sehen immer mehr, dass Beziehung, Verantwortung und auch Vertrauen für die Jungen ganz wichtig und damit auch interessant sind.»

450 Bewerbungen auf 50 Stellen

Diesen Beruf wählen mehr Frauen als Männer. Der Ansturm auf die Ausbildung FaGe ist so gross, dass die Spitäler längst nicht alle Bewerbungen berücksichtigen können.

Das Universitätsspital Zürich zum Beispiel erhält neunmal mehr Bewerbungen, als offene Lehrplätze zur Verfügung stehen. 450 Jugendliche bewerben sich auf 50 Stellen.

Zu wenig Spezialisten

Trotz grosser Nachfrage bauen die Spitäler das Lehrstellenangebot für Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit nicht deutlich aus. «Erstens müssen die Spitäler schauen, dass sie genügend Personal ausbilden, und nicht zu viel. Zweitens ist es sehr aufwändig, neue Ausbildungsplätze zu schaffen. Deshalb braucht das immer ein bisschen Zeit», sagt Bernhard Wegmüller, Geschäftsleiter des Spitalverbandes H+.

In vielen Spitälern gebe es genügend Jugendliche in Ausbildung. Einen Engpass gibt es laut Spitalverband aber bei jenem Personal, das sich in der Pflege weiterbildet und spezialisiert.

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