- Die Krankenkassenprämien sollen im kommenden Jahr weniger stark steigen. Das fordern Bund und Kantone nach einer gemeinsamen Sitzung zur Gesundheitspolitik.
- Der bundesrätliche Entscheid, den Tarmed anzupassen, müsse sich auch bei den Krankenkassen niederschlagen.
Die Botschaft richtet sich an den Krankenkassen-Dachverband santésuisse, der die Erwartungen gedämpft hatte. Das teilten Bund und Kantone nach einem Treffen im Rahmen des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik mit. Es müsse damit gerechnet werden, dass die Einsparungen tiefer ausfielen als erwartet, erklärte er. Santésuisse verwies dabei auf frühere Eingriffe in den Tarif. Spezialärztinnen und -ärzte hätten die tieferen Vergütungen damals mit mehr Behandlungen kompensiert.
Das wollen der Bund und die Kantone nicht akzeptieren: Sie seien sich einig, dass sich die Einsparungen in den Prämien 2018 niederschlagen müssten und nicht umgangen werden dürften, schreiben sie in einer Mitteilung.
Förderung der ambulanten Versorgung
Anders als santésuisse ist der Krankenkassenverband curafutura mit ihnen einig. Er geht davon aus, dass der Tarifeingriff die Prämienentwicklung dämpft. Das vom Bundesrat genannte Einsparpotenzial von 470 Millionen Franken beurteilt curafutura als realistisch. Die Mitglieder des Verbandes würden die Einsparungen in die Prämien 2018 einrechnen, kündigte der Verband an.
Die Vertreter von Bund und Kantonen diskutierten auch andere Massnahmen zur Eindämmung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen. Sie sind sich einig, dass die ambulante Versorgung gefördert werden soll. Die Kantone lehnen eine einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen ab, wie sie derzeit im Parlament diskutiert wird. Sie gehen gemäss der Mitteilung davon aus, dass damit Geld verschoben statt eingespart wird.