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Uni Bern: Dozent wird nach Hamas-Tweets freigestellt
Aus Schweiz aktuell vom 12.10.2023.
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Uni Bern zieht Konsequenzen Nach Hamas-Tweets: Universität Bern entlässt Dozenten fristlos

Er bezeichnete den Angriff der Hamas auf Israel als «Geschenk» – nun muss der Dozent des Nahost-Instituts gehen.

Die Universität Bern zieht die Konsequenzen und entlässt einen Dozenten des Nahost-Instituts fristlos. Dies teilt die Universität am Dienstagnachmittag mit.

Uni Bern
Legende: Die Universität Bern will die Glaubwürdigkeit des Nahost-Instituts wieder herstellen. SRF/Katharina Schwab

«Die fristlose Kündigung erfolgt aufgrund des untolerierbaren Verhaltens und des damit einhergehenden Vertrauensverlusts», erklärt Christoph Pappa, Generalsekretär der Universität Bern.

Fristlose Kündigung und externe Untersuchung

«Alle Vorgaben für eine fristlose Kündigung sind erfüllt», ergänzt der Rektor der Universität Bern, Christian Leumann. Er betont noch einmal: «Die Äusserungen des Dozenten sind zynisch, menschenverachtend und inakzeptabel.»

Um diese Aussagen geht es

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Der Dozent soll auf der Social-Media-Plattform X, vormals Twitter, den Angriff der Hamas auf Israel verherrlicht haben. Die Tweets wurden mittlerweile gelöscht.

Gemäss «20 Minuten» soll er geschrieben haben, der Überfall sei das «beste Geschenk». In einem anderen Post habe er ein Video des Hamas-Überfalls mit den Worten «Shabbat Shalom» («Friede sei Sabbat») kommentiert.

Es bleibt aber nicht bei der fristlosen Kündigung: Die Universitätsleitung leitet zusätzlich eine Administrativuntersuchung des Nahost-Instituts ein. «Die Universitätsleitung nimmt diese Angelegenheit sehr ernst. Deren Umstände und die Vorgänge am Institut werden nun genau abgeklärt», so Leumann.

Institutsleitung im Visier

Eine externe Begutachtung soll nun die Führung des Instituts, dessen Prozesse und seine Positionierung unter die Lupe nehmen. «Wir wollen herausfinden, wie sich solche Situationen vermeiden lassen», sagt Leumann.

Gegenstand der Untersuchung ist auch das Verhalten der Institutsleitung, konkret einer Co-Direktorin. Sie hatte vergangene Woche die Aussagen des Mannes verteidigt.

Doppelrolle der Institutsleiterin

Seine Äusserungen seien zwar «inopportun», aber ihnen liege «keine antisemitische Intention» zugrunde, sagte sie gegenüber «20 Minuten». Brisant dabei: Die Co-Direktorin leitet das Institut und ist gleichzeitig die Ehefrau des umstrittenen Dozenten.

Die Institutsleiterin wird jetzt für die Dauer der Untersuchung im Amt freigestellt. Heisst: Sie ist während dieser Zeit von ihren Aufgaben entbunden. Die Administrativuntersuchung wird voraussichtlich zwei Monate in Anspruch nehmen.

Logo der Universität Bern vor dem Hauptgebäude
Legende: Das Nahost-Institut der Uni Bern hat nicht nur auf Social-Media und in der Medienberichterstattung für Wirbel gesorgt, sondern auch innerhalb der Universität. SRF/Katharina Schwab

Die Geschichte hat nicht nur in den Medien und auf Social-Media-Plattformen hohe Wellen geschlagen, sondern auch in der Universität. So haben sich Studierende des Instituts für Studien zum Nahen Osten in einem Brief an die Universitätsleitung gewandt.

Der Dozent ist am Institut nicht länger tragbar.
Autor: Studierende in einem Brief

«Wir sind alarmiert, dass ein Lehrbeauftragter an unserem Institut solches Gedankengut unter Angabe seiner Funktion und seines Arbeitgebers veröffentlicht.» Und kommen zum Schluss, dass der Dozent am Institut «nicht länger tragbar ist.»

Mit der fristlosen Entlassung ist der Fall für den Dozenten noch nicht ausgestanden: Mit seinen Äusserungen beschäftigt sich auch die Berner Justiz. Die Staatsanwaltschaft will den Vorfall auf «seine strafrechtliche Relevanz hin prüfen», so die Generalstaatsanwaltschaft des Kantons Bern.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 11.10.2023, 17:31 Uhr;

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