Zum Inhalt springen

Nachfrage nach Wohnungen Kein Ende der Aufwärtsspirale bei den Mieten in Sicht

Dies werde so bleiben, sagt eine neue Studie. Allein schon darum, weil die Zahl der freien Wohnungen weiter sinkt.

Ein Ende der Wohnungsknappheit sei nicht in Sicht, sagt Robert Weinert vom Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner. Im Gegenteil, es habe immer weniger freie Wohnungen auf dem Markt – bei ungebrochen grosser Nachfrage. Für die Mietenden und auch für Leute, die auf der Suche nach Wohneigentum sind, würde dies nichts Gutes bedeuten: «Die Auswahl wird kleiner, man hat weniger Möglichkeiten, das optimale Objekt in der eigenen Umgebung zu finden, die Preise steigen grundsätzlich.»

Gründe dafür gibt es viele: So wächst die Wohnbevölkerung, unter anderem, weil der Fachkräftemangel Leute aus dem Ausland in die Schweiz zieht. Auch verteilt sich der Wohnraum auf immer weniger Menschen. Denn pro Kopf beanspruchen die Leute mehr Raum – ein Zeichen des Wohlstands, aber nicht gerade hilfreich, um die Wohnungsknappheit zu entschärfen.

Bauen wird teurer

Kommt dazu, dass das Angebot an zusätzlichen Wohnungen mit der steigenden Nachfrage nicht schritthält. Das Bauen wird nämlich immer teurer. Und auch die Kredite für den Wohnungsbau verteuern sich wegen der steigenden Zinsen.

Mehrere Mehrfamilienhäuser von oben
Legende: So rasch wird sich der Wohnungsmarkt nicht entspannen, sagt eine Studie von Wüest Partner. Keystone/Christian Beutler

Vor diesem Hintergrund haben sich die Expertinnen und Experten von Wüest Partner gefragt, was die optimale Leerstandsquote in der Schweiz wäre. Gesucht war der Prozentsatz freier Wohnungen, bei dem Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht wären. Die Antwort lautet: 1.27 Prozent Leerstandsquote im schweizweiten Durchschnitt. 2022 noch betrug die Quote 1.3 Prozent, lag also etwa auf dem optimalen Niveau.

Das Problem: Gemäss den Schätzungen von Wüest Partner wird die Quote dieses und nächstes Jahr spürbar sinken. «Wir gehen davon aus, dass nicht nur 2023, sondern auch 2024 die Leerstandszahlen zurückgehen könnten.»

Lage spitzt sich noch zu

Wohnungen werden also noch knapper, als sie es in einigen Gegenden und Städten heute schon sind. Es wird noch schwieriger, eine neue Wohnung zu finden bei Leerständen von bald nur noch gut einem Prozent im landesweiten Durchschnitt dieses und nächstes Jahr. Als Folge spitzt sich die Lage am Mietwohnungsmarkt in nächster Zeit wohl noch zu.

Rendez-vous vom 28.07.2023, 12:30 Uhr

Meistgelesene Artikel