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Sommerschulen boomen
Aus HeuteMorgen vom 31.07.2018.
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Nachhilfeunterricht boomt Büffeln in den Sommerferien

Es sind Sommerferien – doch nicht alle Kinder haben frei. Die Sorge der Eltern, dass ihre Töchter und Söhne den schulischen Anforderungen nicht mehr genügen, sorgt für einen Boom der Sommerschulen.

«Ich komme gerne hierher, damit ich dann in der Sekundarschule nicht ungenügend bin» oder «Nach den Ferien wird es mir helfen» – so die Reaktionen zweier Jugendlicher, die eine Woche lang jeden Morgen drei Stunden Matheaufgaben in einem Basler Lernzentrum lösen.

Ich komme gerne hierher, damit ich dann in der Sekundarschule nicht ungenügend bin.
Autor: Paula 14-jährige Sommerschülerin

Grosse Nachfrage nach Ferien-Nachhilfe

Dass so viele Schülerinnen und Schüler während den Ferien büffeln, freut Lukas Alt, Geschäftsführer von «fit for school». Dieses Jahr bietet seine Schule zum ersten Mal in allen grösseren Schweizer Städten solche Ferien-Lernkurse an.

«Es geht auch immer um innerfamiliäre Konflikte», sagt er. Die Eltern seien froh, dass sie zu Hause nicht mehr Druck aufsetzen müssten und dass das Kind selbstständig arbeitet. 450 Franken kostet eine Woche Mathematik-Nachhilfe. Das sei verhältnismässig wenig, so Alt.

Stirnrunzeln bei Jugendpsychologen

Die Entwicklung, dass die Ferien für immer mehr Kinder zur Schulzeit werden, gibt Urs Kiener, Jugendpsychologe bei Pro Juventute, zu denken. «Ein Element dieser Angebote ist, dass sie in aller Regel von den Eltern verordnet werden», sagt Kiener.

«Eltern wollen immer das Beste für die Kinder. Und das Beste ist in ihren Augen, Wissen zu vermitteln. Da beachtet man oft die Leistungsgrenze der Kinder zu wenig.» Viele Kinder seien schon während der Schulzeit gestresst, weil sie den elterlichen Anforderungen nicht genügen.

Da beachtet man oft die Leistungsgrenze der Kinder zu wenig.
Autor: Urs Kiener Jugendpsychologe Pro Juventute

Der Jugendpsychologe befürchtet, dass Ferien-Nachhilfeunterricht den Stress der Kinder verstärkt und darum kontraproduktiv sein könnte. Kiener plädiert darum fürs «Ausmisten». Es gehöre auch zur Elternpflicht, zu reduzieren – gerade im Bereich der strukturierten Angebote. Weniger ist in den Augen des Fachmanns mehr. Auch – und gerade – in den Ferien.

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