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Nachwahlbefragung Das knappe Ja zu den Kampfjets lag auch an Corona

  • Verteidigungsministerin Viola Amherd musste am 27. September zittern: Lange war am Abstimmungstag nicht klar, ob die Armee neue Kampfjets bekommt oder nicht.
  • Am Ende gaben nur gerade 8700 Stimmen den Ausschlag – zugunsten der Kampfjets.
  • Dass es derart eng wurde, hatte auch mit der Corona-Pandemie zu tun, wie eine Nachwahlbefragung zeigt.

Die Voto-Studie des Zentrums für Demokratie in Aarau und der Universität Lausanne zeigt, was den Ausschlag für das hauchdünne Ja zu den Kampfjets gab: Die Stimmberechtigten bewerteten die Abstimmung als Grundsatzabstimmung über die Armee.

Entscheidend war das Mitte-Lager

Und eine knappe Mehrheit von 1.6 Millionen Stimmenden sprach sich dabei für die Notwendigkeit der Armee und moderner Kampfflugzeuge aus. Doch die Befragung von 1500 Stimmberechtigten zeigt auch, dass die Abstimmung über die Kampfflugzeuge die Bevölkerung tief spaltete: Das rechte Lager unterstützte die Beschaffung klar und deutlich, das linke Lager lehnte sie geschlossen ab.

Die Entscheidung zwischen diesen beiden Gruppen führte das Mitte-Lager herbei, das gemäss den Studienautoren stärker zum Ja tendierte.

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Weiter waren es vor allem die Männer, die älteren Stimmberechtigten und die bildungsfernen Schichten, die die Kampfjets mehrheitlich unterstützten, während die Frauen, die Jungen und die besser Gebildeten eher Nein sagten.

Parlamentarier und Sympathisantinnen des Nein-Lagers
Legende: Noch selten war eine Abstimmung so knapp wie diejenige über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge. Im Bild: Parlamentarier und Sympathisantinnen des Nein-Lagers. Keystone

Kosten und Nutzen von neuen Kampfjets

Das Nein-Lager, das ebenfalls fast 1.6 Millionen Stimmen auf sich vereinen konnte, punktete vor allem mit zwei Argumenten: Die Kosten von sechs Milliarden Franken waren das Hauptargument, weshalb 49 Prozent der Stimmenden Nein sagten. Für eine beträchtliche Zahl der Nein-Stimmenden war das Rüstungsprojekt also zu teuer. Das zweite Argument, das auf der Nein-Seite zog, waren Zweifel an der Notwendigkeit von hochgerüsteten Kampfflugzeugen.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass wohl auch die Pandemie-Situation bei der Abstimmung eine Rolle spielte: Belegen lässt sich das bei der Befragung im Kanton Tessin. Dort sagten 13 Prozent der Nein-Stimmenden, Corona sei der Hauptgrund für ihr Nein. Hier zeigt sich also ein Corona-Effekt, der dazu führte, dass die Vorlage im Tessin knapp abgelehnt wurde.

Auch national dürfte die Pandemie einen Einfluss gehabt haben: Die Studienautoren vermuten, dass die finanzielle Notlage wegen Corona zahlreiche Stimmbürger ins Nein-Lager getrieben habe. Doch am Ende waren die Befürworter der neuen Kampfjets mit 8700 Stimmen im Vorteil – und Verteidigungsministerin Viola Amherd durfte mit dem Abstimmungssonntag doch noch zufrieden sein.

Die Voto-Studie

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Für die Voto-Studie im Auftrag des Bundes wurden zwischen dem 29. September und dem 13. Oktober 1513 Stimmberechtigte in der Deutschschweiz, der Westschweiz und im Tessin per Telefon befragt.

Info3 am Mittag, 12.11.2020, 12 Uhr

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