«Mit dem Essen spielt man nicht.» – Mit diesem Motto präsentierte sich das Initiativkomitee vor den Medien in Bern. Ständerätin Pascale Bruderer (SP/AG) unterstrich die Forderung mit einer ihrer Erziehungsmethoden: «Was ich meinen Kindern am Mittagstisch sage, gilt ganz genauso für Spekulanten an der Börse.»
Lanciert wurde die Spekulationsstopp-Initiative von der JUSO gemeinsam mit der SP, den Grünen, mehreren Hilfswerken und kirchlichen Organisationen sowie Bäuerinnen und Bauern. Die Initianten wollen der Spekulation mit Nahrungsmitteln einen Riegel schieben, weil sie diese für den Hunger auf der Welt mitverantwortlich machen.
Banken und Versicherungen in der Pflicht
Sie sind der Meinung, dass der Welthunger durch die Entwicklung am Finanzmarkt zusätzlich verstärkt wird. Die Initiative verlangt deshalb ein Verbot für Banken, Vermögensverwalter und Versicherungen, in Finanzinstrumente zu investieren, die sich auf Agrarrohstoffe und Nahrungsmittel beziehen.
Vom Spekulationsstopp ausgenommen sind aber:
- preisliche und terminliche Absicherungen
- Konsumenten, Händler und Produzenten
Keine Chance im Parlament
Die Initiative fordert ausserdem, dass sich der Bund für die weltweite Bekämpfung der Spekulation mit Nahrungsmitteln einsetzt. Teures Essen treffe vor allem arme Haushalte in Entwicklungsländern, sagte Caroline Morel, Geschäftsleiterin des Hilfswerks Swissaid.
Das Parlament lehnte die Spekulationsstopp-Initiative ohne Gegenvorschlag ab. Am 28. Februar 2016 wird das Volk über die Initiative abstimmen.