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Nationaler Clean-up Day Auch Apps sind machtlos gegen das Littering

Heute ist der zweite nationale Clean-up Day. Gegen Littering kämpfen nicht nur Freiwillige, sondern auch zunehmend Apps.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Apps können Passanten in Städten, Gemeinden, Bahnhöfen und Zügen Littering und Vandalismus melden.
  • Die App «Züri wie neu» gibt es seit vier Jahren. In dieser Zeit gingen über 11'000 Meldungen ein.
  • Die Erfahrung in Zürich zeigt: Bei den Apps geht es nicht primär darum, den städtischen Angestellten ihre Arbeit zu erklären. Viel wichtiger ist das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Behörden.

Die SBB setzt seit rund drei Monaten auf eine App, mit der Kundinnen und Kunden Littering und Vandalismus in Bahnhöfen und Zügen melden können. Für eine erste Bilanz der App sei es noch zu früh, heisst es bei den SBB. Aus Kundenbefragungen wisse man aber, dass die Sauberkeit an erster Stelle stehe.

In Zürich kennt man die App «Züri wie neu» bereits seit vier Jahren. Dieser neue Kanal sei ein Riesenerfolg, sagt Mike Sgier, Sprecher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements. «Bis heute haben wir über 11'000 Meldungen erhalten, das sind etwa sieben bis acht Meldungen pro Tag.»

Problem wird nicht behoben

Demnächst werden auch die Luzernerinnen und Luzerner in den Genuss dieses Angebots kommen. Initiantin der App «Luzern wie neu» war die grüne Stadtparlamentarierin Noëlle Bucher. Für sie ist klar, dass dadurch das Abfallproblem nicht behoben wird. «Aber eine solche App ist eine erste Massnahme, dass man das Littering möglichst schnell behebt.»

Sie erhalten eine Antwort auf ihre Meldung, wenn diese aufgenommen und wenn sie erledigt wurde. Das gibt Identifikation und ein gutes Gefühl.
Autor: Mike Sgier Tiefbau- und Entsorgungsdepartement Stadt Zürich

Gleicher Meinung ist man in Zürich. Bei der App gehe es nicht in erster Linie darum, die städtischen Mitarbeitenden bei der Arbeit zu unterstützen, sagt Sgier. Denn diese würden die Mängel auf ihren Reinigungs- und Kontrolltouren ebenfalls feststellen. Aber der direkte Draht schaffe ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Behörden.

Ein gutes Gefühl

«Wenn sie uns etwas melden, dann sehen sie, es wird gemacht», sagt Sgier. Man erhalte eine Antwort, wenn die Meldung aufgenommen und wenn sie erledigt worden sei. «Das gibt Identifikation und ein gutes Gefühl.»

Mit anderen Worten: Wer seinen Frust über herumliegenden Abfall dank der App direkt und unkompliziert an die zuständige Behörde richten kann, der fühlt sich nachher besser, auch wenn nicht weniger Abfall herumliegt.

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