Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat will Prämien für Kinder und Jugendliche senken.
- 19- bis 25-Jährige sollen via Risikoausgleich entlastet werden.
- Damit wären weniger Junge von Prämienverbilligungen abhängig.
- Kantone sollen die eingesparten Verbilligungen für Kinder einsetzen.
Der Nationalrat hat heute als Erstrat zwei parlamentarische Initiativen beurteilt. Die eine fordert die Prämienbefreiung für Kinder. Die andere eine Änderung der Prämienkategorien für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Der Vorschlag, dass Kinder komplett gratis wegkommen sollten, setzte sich nicht durch. Auch an den bestehenden Prämienkategorien wollte die grosse Kammer nicht rütteln.
Umverteilung innerhalb der Kantone
Die Mehrheit sprach sich dagegen für ein neues Modell aus: Die 19- bis 25-Jährigen sollen via Risikoausgleich entlastet werden. Dadurch wären weniger junge Erwachsene auf Prämienverbilligungen angewiesen. Das somit gesparte Geld sollen die Kantone zur Subventionierung von Kinderprämien einsetzen.
Auf der anderen Seite würden die Prämien Erwachsener um rund 10 Franken steigen, sagte Kommissionssprecherin Ruth Humbel, die einen der beiden Vorstösse initiiert hatte. Das kritisierten GLP, FDP und SVP. Ex-Parteipräsident Toni Brunner meinte, jemand müsse ja die Zeche bezahlen. Dem widersprach Gesundheitsminister Alain Berset: «Die Wahl der Mittel obliegt den Kantonen.»
Gute Aussichten für Vorlage im Ständerat
Auch der Bundesrat wolle, dass sich für die Familien etwas verändere, sagte Berset weiter. Mit 96 zu 91 Stimmen bei 4 Enthaltungen setzte sich die Verbilligung von Kinderprämien nur knapp durch. Die Vorlage geht nun weiter an den Ständerat.
Dort scheint ein Ja wahrscheinlich, denn SP und CVP, die sich für die Entlastung der Familien bei den Krankenkassenprämien einsetzen, besitzen eine Mehrheit.