Was ist geschehen? Im Dezember 2023 wurde publik, dass die Stimmung bei der einzigen öffentlich finanzierten Spitex im Kanton Obwalden schlecht ist. Innerhalb von zwei Jahren verliess rund die Hälfte der 80 Angestellten die Organisation. Viele klagten über ein Klima der Angst. Der Regierungsrat liess die Spitex daraufhin untersuchen. Die Resultate blieben bislang jedoch unter Verschluss, mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz. Nun machte die «Obwaldner Zeitung» den Bericht publik. Auch Radio SRF hat Einblick.
Was steht im Bericht? Die externe Untersuchung stützt die Vorwürfe der Angestellten zu grossen Teilen. In den letzten 1.5 Jahren hätten sich überdurchschnittlich viele Mitarbeitende abgewendet. Gründe dafür seien das «hierarchische Führungsverständnis» und die «fehlende Selbstreflexion» der Geschäftsführung und des Vereinspräsidenten. Ihr Credo laute «Verteidigen statt Zuhören». Vorbildlich sei die Spitex Obwalden in puncto Kundenzufriedenheit und betriebswirtschaftlicher Führung.
Wie steht es um die Qualität der Pflege? Die Qualität der Behandlungen sei in letzter Zeit zum Teil leicht gesunken, heisst es im Bericht. Gründe dafür seien die vielen personellen Wechsel und der Mangel an Fachpersonen. Die Versorgung sei jedoch im Moment gesichert. Der Kantonsarzt stellte laut Bericht keine Mängel fest.
Was fordert der Bericht? Die Spitex müsse künftig offener und transparenter kommunizieren und das erschütterte Vertrauen in die Führung wiederherstellen. Eine Vermittlung zwischen Angestellten und Führung sei nicht mehr möglich. Deshalb empfiehlt der Bericht, Vereinspräsidium und Geschäftsführung neu zu besetzen.
Wie geht es nun weiter? Der Spitexvorstand schreibt, er wolle die Empfehlungen des Berichtes umsetzen. Präsident und Ex-Regierungsrat Hans Wallimann hat bereits angekündigt, Ende Jahr zurückzutreten. Um seine Nachfolge zu klären, braucht es eine Versammlung der rund 3000 Mitglieder. Die beiden Personen der Geschäftsleitung sind aktuell krankgeschrieben.