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Schweiz: Immer mehr Pflegebedürftige werden zuhause betreut
Aus Tagesschau vom 16.05.2024.
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Neue BFS-Statistik Öffentliche vs. private Pflege: So entwickeln sich die Kosten

  • Im Durchschnitt kostet die Pflege zu Hause durch eine öffentlich-rechtliche Organisation etwa 37 Prozent mehr als von einem privaten Anbieter.
  • Private verrechnen aber 2.5-mal mehr Pflegestunden als öffentlich-rechtliche Konkurrenz.
  • Das zeigen neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zur Finanzierung der Pflege zu Hause.

Die Pflege zu Hause verdoppelte sich im vergangenen Jahrzehnt, wie das BFS aufgrund seiner Daten von 2022 mitteilte. 405'000 Personen oder 5 Prozent der Wohnbevölkerung nahmen sie in Anspruch, vor zehn Jahren waren es 3 Prozent.

Seit 2011 finanzieren nicht mehr nur die Krankenkassen die Heimpflege, sondern auch die öffentliche Hand. Damit hat sich auch der Marktanteil der privaten Heimpflegeunternehmen nahezu verdoppelt. 2013 erbrachten Private noch 16 Prozent der Pflegestunden, 2022 waren es 29 Prozent.

Der Kanton Tessin ist der erste Kanton mit einem höheren Anteil privater Unternehmen an der Pflege zu Hause als der öffentlichen. Dort erbrachten Private 45 Prozent der Pflegestunden. Selbstständige Pflegepersonen ergänzen das Angebot und leisteten 2022 landesweit 6 Prozent der Pflegestunden.

Die Tarife variierten von durchschnittlichen 114 Franken pro Stunde bei öffentlichen Pflegeorganisationen über 83 Franken bei Privaten und 93 Franken bei selbstständigen Pflegerinnen und Pflegern. Die Krankenversicherer finanzieren die Heimpflege seit einem Jahrzehnt unverändert mit durchschnittlich 59 Franken. Den Restbetrag übernehmen die öffentliche Hand sowie die Klientinnen und Klienten.

Restfinanzierung von 442 Millionen

Für die privaten Unternehmen und die Selbstständigen stellt die Restfinanzierung seit 2011 gemäss dem BFS eine zusätzliche Einkommensquelle dar. Insgesamt belief sich diese 2022 auf 442 Millionen Franken, 370 Prozent mehr als 2013. 2013 machte die Restfinanzierung 23 Prozent der gesamten Einnahmen aus der Pflege zu Hause aus, 2022 waren es 31 Prozent.

Pflegekraft wickelt Bein eines Patienten auf einem Sofa ein.
Legende: 405'000 Personen nehmen Pflege in den eigenen vier Wänden in Anspruch. Keystone/Gaetan Bally

Die Kantone können einen Teil der Pflegekosten auf die Versicherten abwälzen. 2022 mussten die von gemeinnützigen Organisationen zu Hause Gepflegten in der Zentralschweiz (Ob- und Nidwalden, Uri, Luzern) am meisten selbst bezahlen.

Durchschnittlich waren das 15 Franken pro Stunde zuzüglich zur Franchise und zum Selbstbehalt von 10 Prozent der Kosten. Freiburg, Neuenburg, Tessin, Waadt und Wallis verrechnen den Versicherten keine Kostenbeteiligung.

Unterschiedliche Pflegestunden

Die öffentlich-rechtlichen Spitex-Dienste leisteten 2022 durchschnittlich 47 Pflegestunden pro gepflegter Person. Bei den erwerbswirtschaftlichen Unternehmen lag der Wert bei 104 Stunden und bei den Selbstständigen bei 26.

Die jährlichen Einnahmen pro Klient beliefen sich im Berichtsjahr bei den Privatunternehmen im Schnitt auf 9626 Franken, ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2013. Die gemeinnützigen Organisationen erwirtschafteten 5670 Franken (3 Prozent weniger als 2013) und die Selbstständigen 2411 Franken (+ 9 Prozent)

Tagesschau am Mittag, 16.04.2024, 12:45 Uhr ; 

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