Wer im «Casa del Gato» in Zürich-Wiedikon einen Kaffee trinken will, muss durch eine Doppeltüre. «Man sagt, eine Türe ist keine Türe für eine Katze», erklärt Simge Aglamaz mit einem Lachen und führt in ihr Café hinein.
Die 31-Jährige betreibt seit Anfang Jahr das erste Katzencafé der Schweiz. Fünf Kater leben dort auf fast 80 Quadratmetern, es gibt einen Innen- und einen Aussenbereich. Drei Maine-Coon- und zwei Britisch-Kurzhaar-Mischungen, beides Rassen, die sich als Stubenkatzen eigneten, erklärt Simge Aglamaz.
Die Katzen beschnuppern die Taschen der Gäste oder lassen sich von ihnen den Nacken kraulen. Und sie begeistern, etwa Hedy Heer aus Zürich. «Ich finde das wunderbar!», sagt die Rentnerin. Sie liebe Katzen, habe selbst jahrelang eine gehabt, erzählt sie, und sei extra ihretwegen gekommen. Das Café zieht aber nicht nur Katzenfans an, manche trinken hier auch einfach einen Kaffee oder holen sich einen Börek, ein türkisches Gebäck.
Ein Zimmer nur für die Katzen
Simge Aglamaz will eine Wohlfühloase schaffen fürs Quartier. Auf die Idee gekommen sei sie durch ihren Freund. «Er ist ein Katzenfreak, sah eine Dok über Tiercafés und sagte: ‹Das wäre etwas für uns.›», sagt sie. Nach anfänglichem Zögern legte sich die gelernte Marketing-Fachfrau ins Zeug, schrieb ein Konzept und führte viele Telefonate. Mit den Behörden und mit Tierfachleuten, denn den Katzen soll es gut gehen im Café.
Für die Katzen hat es jetzt eine spezielle Rückzugs-Zone, ein Zimmer, zu dem nur sie Zutritt haben. Auch der Schweizer Tierschutz findet das Katzencafé deshalb grundsätzlich eine gute Sache. Und sie selbst sei mittlerweile eine richtige Katzennärrin geworden, sagt Simge Aglamaz und streicht Kater Juan, der um ihre Beine streicht, über den Kopf.