- Die Zürcher Nationalrätin Doris Fiala ist neue Präsidentin der FDP Frauen Schweiz.
- Dass sie nicht unbedingt eine Feministin ist, gibt sich auch im Porträt offen zu. Aber gerade dies befähige sie für dieses Amt, ist sie überzeugt.
Nein, eine geborene Frauenrechtlerin sei sie nicht, sagt Doris Fiala: «Auch wenn ich keine Feministin bin und ich mich eigentlich bis heute wenig für die Frauen eingesetzt habe, dann ist das jetzt ein Grund, dass ich mich einsetzen möchte.»
Dieser Grund war für Fiala das Ja zur SVP-Zuwanderungsinitiative vor 3 Jahren , also die Beschränkung von neuen Arbeitskräften aus dem Ausland. Als Folge davon bräuchte es mehr inländische Arbeitskräfte.
Viele Frauen müssen sich um die Familie kümmern und arbeiten – trotz guter Ausbildung – nicht.
Da habe sie realisiert, sagt Fiala, dass sich viele Schweizer Frauen um die Familie kümmern und – trotz guter Ausbildung – nicht arbeiten. Das wolle sie nun ändern, sagt die selbständige PR-Beraterin: «Ich möchte Frauen motivieren und möchte sie noch mehr befähigen, dass sie in der Arbeitswelt in der Schweiz mehr Fuss fassen und Karriere machen können. Da denke ich, könnte ich einen guten Beitrag leisten.»
Vorbild für jüngere Frauen
Nicht nur in der Berufswelt wünscht sich Fiala mehr Frauen, sondern auch in der Politik. Die 60-Jährige, die eine Familie mit 3 Kindern, eine eigene Firma und eine politische Karriere unter einen Hut gebracht hat, sieht sich auch als Vorbild für jüngere Frauen.
Gerade diese könnten von der Unterstützung durch die Frauenpartei profitieren: «So müsste man die FDP Frauen oder alle Frauenparteien verstehen: Es sind auch Netzwerke unter Frauen, die die einzelne Frau wieder weiter bringt.»
Frauenpolitik als Spätberufene entdeckt
In ihren ersten 10 Jahren im Nationalrat beschäftigte sich Fiala stark mit Aussenpolitik. Sie sitzt für die Schweiz auch im Europarat. Doch nun wolle sie sich mehr um Frauenförderung kümmern: «Frauen fördern nicht dank Quoten, sondern weil sie einfach gebraucht werden und weil sie gut sind.»
Doris Fiala, die erst spät – mit rund 40 Jahren – in die Politik einstieg, entdeckt auch die Frauenpolitik als Spätberufene.