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Neue Panne bei Swisstransplant Organspende-Register wieder offline

  • Erneut ist bei der Datenbank von Swisstransplant eine Störung aufgetreten. Einträge sind derzeit nicht möglich.
  • Das entsprechende Tool ist nach einer vorübergehenden Wiederaufschaltung bereits wieder vom Netz.
  • Die Stiftung hat tausend unterdessen eingegangene Anmeldungen für eine Organspende wieder gelöscht.
  • SRF-Recherchen hatten zuvor ergeben, dass das Organspende-Register erhebliche Sicherheitslücken aufweist.

Franz Immer, Direktor der Stiftung Swisstransplant, bestätigte am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht des Onlineportals watson.ch. Beim derzeit implementierten Prozess der Registration von Organspende-Anmeldungen könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich jemand mit gefälschten Angaben im Register eintrage, schreibt Swisstransplant auf seiner Webseite. «Aus diesem Grund wird beim nationalen Organspende-Register die Möglichkeit der Neuregistration vorübergehend geschlossen.»

Audio
Aus dem Archiv: Swisstransplant – Politiker sehen Handlungsbedarf
aus Echo der Zeit vom 19.01.2022. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 50 Sekunden.

Der kritischen Medienberichterstattung nach der Enthüllung der Sicherheitslücke durch SRF zum Trotz hat Swisstransplant rund tausend neue Organspende-Erklärungen erhalten. Diese Daten werden nun aber gelöscht, wie Immer mit Bedauern bestätigte. Die Stiftung habe diese Personen angeschrieben und sie darauf hingewiesen, dass ihr Eintrag nicht validiert werde. Diese Spendewilligen müssten ihre Registrierung wiederholen, «wenn das Validierungsupdate erfolgt ist und vom Eidgenössischen Datenschützer bewilligt wurde».

Nur mit grünem Licht des Datenschützers

In Abklärung für die Implementierung von zusätzlicher Datensicherheit ist ein digitaler Prozess, wie ihn etwa Banken bei der Kundenidentifikation anwenden, indem die ID hochgeladen werden muss, um den Registrierungsantrag abzusichern.

Immer rechnet mit einem Zeitbedarf von rund sechs Wochen, um die technischen Probleme zu beheben. Er hoffe, dass Datenschützer Adrian Lobsiger Swisstransplant bei der Validierung des neuen Prozesses eng begleite und unterstütze. Ohne die Stellungnahme von Lobsiger werde die Stiftung den Registrationsprozess nicht hochfahren, bekräftigte Immer in seiner schriftlichen Antwort auf die Anfrage. Erstmals vom Netz genommen hat Swisstransplant den Registrierungsprozess im Organspende-Register am 11. Januar.

Gravierende Sicherheitsmängel

Lobsiger leitete wegen Zweifeln an der Sicherheit der Einträge eine Sachverhaltsabklärung ein. Der Bericht einer Informationssicherheitsfirma hatte aufgezeigt, dass das Organspende-Register signifikante Sicherheitsmängel aufweist, «die es einem erlauben, beliebige Personen zum Organspender zu machen». Zudem sei es möglich, alle Dateien auf dem Anwendungsserver auszulesen und herunterzuladen.

Info 3, 27.01.2022, 17:00 Uhr;

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