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Schweizer Hürden für EU-Bergführer
Aus HeuteMorgen vom 06.07.2018.
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Neue Regeln für Kletter-Guides Stolpersteine für EU-Bergführer

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will neue Regeln für Bergführer aus EU-Ländern durchsetzen.
  • Neu sollen sie sich bei den Schweizer Behörden melden, bevor sie ihre Gäste in den Schweizer Bergen herumführen – und zwar vom ersten Tag ihrer Tätigkeit an.
  • Während aus den Nachbarländern Deutschland und Österreich skeptische Stimmen zu hören sind, können die einheimischen Bergführer den Schritt der Regierung gut nachvollziehen.

Verschärfte Bedingungen für Bergführer aus EU-Ländern plant der Bundesrat. Neu sollen sie sich bei den Schweizer Behörden melden, bevor sie ihre Gäste in den Schweizer Bergen herumführen – und zwar vom ersten Tag ihrer Tätigkeit an. Heute müssen sie das nicht, solange sie nicht mehr als zehn Tage lang in der Schweiz unterwegs sind.

Höhere bürokratische Hürden

Das Vorhaben des Bundesrats sorgt für Ärger in den Nachbarländern. Für Bergführer aus der EU sollen die Schweizer Berge also noch etwas höher werden – die bürokratischen: So versteht es jedenfalls der Geschäftsführer des Verbands deutscher Berg- und Skiführer, Chris Semmel – selbst Bergführer.

«Für den Bergführer-Alltag ist es so, dass ich hier oft kurzfristig entscheide, ob ich jetzt meine Route durch die Schweiz lege. Mit dieser Änderung wird dies nun deutlich erschwert.»

«Keine Abschottung des Marktes»

Erschwert, weil sich Bergführer aus EU-Ländern neu immer bei den Schweizer Behörden melden müssen, bevor sie zu einer Tour innerhalb der Schweiz aufbrechen: So sieht es der Bundesrat jedenfalls vor. Skeptisch äussert sich auch der österreichische Bergführerverband.

Es geht nicht um eine Abschottung des Marktes, sondern um den Schutz des Gastes.
Autor: Marco Mehli Präsident des Schweizerischen Bergführerverbands

Dafür freuen sich die Schweizer Bergführer – aber nicht etwa, weil sie sich einen stärkeren Schutz vor ausländischer Konkurrenz erhofften, betont der Präsident des Schweizerischen Bergführerverbands, Marco Mehli. «Es geht nicht um eine Abschottung des Marktes, überhaupt nicht. Sondern es geht wirklich um den Schutz des Gastes. Und um die Kontrolle welcher Bergführer kommt, ist er gut ausgebildet oder ist er es nicht.»

Sicherheit sei die oberste Maxime bei dieser neuen Regel, heisst es denn auch beim Bund. Dann, so heisst es aus Deutschland, müssten die Schweizer aber auch konsequent kontrollieren, ob die Regel eingehalten werde.

Polizeikontrollen nicht geplant

Kontrollen auf Berggipfeln und Wanderwegen? Christoph Lauener vom Bundesamt für Sport: «Wir gehen davon aus, dass sich die Branche ein Stück weit auch selbst kontrolliert. Es ist sicher nicht geplant, Polizisten in den Hütten vorbeizuschicken, damit diese die Führer kontrollieren.» Im Übrigen sei eine Anmeldung für Bergführer aus der EU einfach online möglich.

Es könnte den einen oder anderen Kollegen dazu bewegen, an der Schweiz vorbeizugehen.
Autor: Chris Semmel Geschäftsführer des deutschen Bergführerverbands

Der Geschäftsführer des deutschen Bergführerverbands hingegen sagt, er werde sich eine Tour in der Schweiz künftig zweimal überlegen - und: «Ich kann mir schon vorstellen, dass es auch den einen oder anderen Kollegen dazu bewegen würde, dann eher an der Schweiz vorbeizugehen.» Ab dem nächsten Frühling, soll die neue Regel in Kraft treten.

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